Produktionsausfall: Preise für Festplatten steigen rasant

Die Flutkatastrophe in Thailand treibt die Preise für Festplatten in die Höhe. Bei deutschen Versendern sind 2-TByte-Laufwerke kaum noch unter 100 Euro zu bekommen. Eine Entspannung ist für die nächsten Monate nicht zu erwarten.

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Begehrt und rar: fabrikfrische WD20EARX
Begehrt und rar: fabrikfrische WD20EARX (Bild: Golem.de, Nico Ernst)

Bereits Mitte Oktober 2011 warnte Western Digital vor steigenden Preisen für seine Festplatten, nun wirkt sich die Beschädigung der thailändischen Festplattenfabriken auch auf den deutschen Handel aus. So ist beispielsweise das Modell WD20EARX mit 2 TByte kaum noch unter 100 Euro zu bekommen. Anfang September kostete diese Festplatte noch rund 66 Euro.

Doch nicht nur die bisher wegen ihres guten Verhältnisses von Kapazität zu Preis beliebten 2-TByte-Laufwerke sind davon betroffen: Alle 3,5-Zoll-Festplatten mit gefragten Größen von 1 bis 3 TByte sind derzeit so knapp, dass die Preise bei Versendern und Einzelhändlern steigen. So kosten auch 1-TByte-Platten, vor kurzem noch unter 50 Euro erhältlich, nun rund 80 Euro. Das gilt für alle Hersteller und alle Modelle, obwohl nur Western Digitals Fabriken besonders stark betroffen sind.

WD sagte Golem.de, dass im laufenden Quartal zwischen 22 und 26 Millionen Laufwerke hergestellt werden sollen. Im vorherigen Quartal waren es noch 58 Millionen Festplatten. "Derzeit warten wir darauf, dass die Fabriken trocknen und wir die Maschinen neu justieren können", so WD-Sprecher Daniel Mauerhofer.

Dass sich der Produktionsausfall bei Western Digital unmittelbar auf den deutschen Handel auswirkt und dann auch noch andere Marken betrifft, liegt an der kurzen Lagerhaltung bei Festplatten, mit denen sich nur geringe Margen erzielen lassen. "Länger als sieben Tage darf die Ware nicht bei uns liegen", sagte ein Großhändler Golem.de. Dadurch führen auch kurzfristige Knappheiten sofort zu höheren Preisen, wenn die Nachfrage konstant bleibt.

Der große deutsche Hardwareversender Alternate rechnet nicht damit, dass sich der Festplattenmarkt schnell wieder beruhigt. Ein Ende des Preisrennens sei "frühestens im März 2012" zu erwarten, sagte Alternate-Sprecher Björn Bartsch. Das deckt sich mit Aussagen von WD-Chef John Coyne, der von einer "Herausforderung über mehrere Quartale" sprach. Noch ist nicht abzusehen, ob sich die Festplattenknappheit auch auf die Preise von PCs im Weihnachtsgeschäft auswirken wird.

Nachtrag vom 31. Oktober 2011, 17:30 Uhr:

Auch über das zweite Wochenende nach dem Ausbruch der Festplattenkrise haben sich die Preise wieder deutlich erhöht. Festplatten mit 2 TByte Kapazität sind kaum noch unter 120 Euro zu bekommen, 1-TByte-Laufwerke kosten rund 80 Euro. Die größeren Modelle haben damit ihren Preis seit den Tiefstständen im Sommer 2011 mehr als verdoppelt.

Kunden sollten sich zudem von den Angeboten in Preisvergleichen nicht blenden lassen: Oft sind die tatsächlichen Preise im jeweiligen Onlineshop deutlich höher. Auch mit längeren Lieferfristen ist zu rechnen, denn: "Hinter den meisten aktuellen Angeboten steht keinerlei Ware", sagte ein Großhändler Golem.de

Inzwischen warnen auch die ersten PC-Hersteller wie Acer vor steigenden Preisen für Notebooks und Desktop-PCs im Weihnachtsgeschäft.



Filius 01. Nov 2011

Von welchem Problem für deine "einzige Lösung" sprichst du? Wenn jemand etwas als die...

tilmank 31. Okt 2011

Mag sein, dass die F4 nur 5400 Umdrehungen macht, keine Ahnung (ist für meine Zwecke...

iu3h45iuh456 31. Okt 2011

Wer eine 1 TB HDD wollte greift jetzt lieber zur 128 GB SSD weil die Platte 30 Euro...

samy 25. Okt 2011

http://www.mydealz.de/17706/cnmemory-core-500gb-fuer-35e-25-mit-usb-3-0


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