TEST: Logitech Multimedia-2.1-Soundsystem Z323 - guter Sound für unter 50 EUR?
12. April 2010 (cr/jw)
Schickes 2.1 System zum fairen Marktpreis
Interessantes Lautsprecherdesign
Einführung
Für Marktpreise um die 45 EUR wechselt das Logitech 2.1 Multimedia- und PC-Soundsystem Z323 den Besitzer (UVP 59,99 EUR). Somit eignet sich das Set ideal, um auch günstigeren PCs nachhaltig akustisches Leben einzuhauchen. Im schicken Design auftretend, bietet das System 2 x 6 Watt (4 Oh, 1 kHz, 10 % Klirrfaktor) für die beiden Frontlautsprecher sowie 18 Watt (6 Ohm bei 100 Hz und 10 % Klirr) auf - das sollte fürs Home Office ausreichen. der Frequenzgang wird mit 40 Hz bis 20 kHz beziffert. An Eingängen sind Stereo-Cinch, ein primärer 3,5 mm Miniklinkeneingang sowie ein 3,5 mm Aux-Klinkeneingang für den Anschluss z.B. eines portablen Media-/Musicplayers vorhanden. Was das preisgünstige 2.1-Set im Praxisbetrieb leistet, lesen Sie im folgenden Bericht.
Verarbeitung und Technik
Kantenverarbeitung beim aktiven Subwoofer
Kleine Standfüße sorgen für tadellosen Halt
Breitbandchassis mit Doppelantriebssystem für omnidirektionale Akustik
Regler für den Basspegel am Subwoofer. Dieser sollte, möchte man richtigen Druck erzeugen, rechts der Zwölf-Uhr-Stellung eingepegelt sein
Anschlüsse am Subwoofer. Am Bassisten werden auch die beiden Satelliten angeschlossen
Komplettansicht Rückseite Subwoofer
Anschlüsse am rechten Front-Satelliten
Ordentlicher Aufbau
Das Panel auf der Rückseite ist solide verschraubt
Blick in den Subwoofer
Für wenig Geld kann man keine rundherum begeisternde Detailverarbeitung erwarten
Downfire-Öffnung ohne Chassis....
....und mit Chassis
Für eine verhältnismäßig kleine Investition bietet das Z323 ansprechende Qualitäten. So kommt der kleine Subwoofer (HxBxT 22,1x15x18,2 cm) mit 18 Watt Leistung daher, zudem ist er einfach unterzurbingen. Der Downfire-Woofer verfügt über vier kleine Standfüße, die dem Gerät Halt bieten, die auf der Unterseite mittels vier solider Schrauben befestigte Membran misst 10,2 cm. Die Kantenverarbeitung ist zwar verständlicherweise weder perfekt noch besonders hochwertig, für die Preisklasse aber prima. Das lässt sich auch nach dem Öffnen festhalten - für ein so preiswertes System ist der kompakte Bassist wirklich ordentlich zusammengebaut. Der Basslautsprecher verfügt über einen rückwärtig untergebrachten Regler zur Pegeljustage (nur für die Intensität des Basspegels), zudem gibt es einen Zweikanal-Analog-Cincheingang, was sehr praktisch ist - so können auch HiFi-Komponenten angeschlossen werden. An der rechten Frontbox sind noch ein 3,5 mm Kopfhörerausgang und ein 3,5 mm Eingang vorhanden. An diesem Satelliten befindet sich auch der Lautstärkeregler zum Einstellen der Gesamtlautstärke. Dieser läuft recht rund und liegt gut in der Hand. Dass das System in Betrieb ist, wird durch eine bernsteinfarbene LED signalisiert. Die beiden ebenfalls kompakten Satelliten (HxBxT 20,3x8,7x13,5 cm) arbeiten nach dem Bassreflexprinzip und sind mit einem Breitbänder ausgestattet - das ist bei Lautsprechersystemen dieser Preisklasse absolut üblich. 2-Wege-Systeme würden mehr Kosten verursachen, und sehr einfache 2-Weg-Systeme klingen auch nicht besser als clever konstruierte Breitbänder. Die Bassreflexöffnung zeigt nach vorn. Die 2 vorderen Lautsprecher verfügen über Doppelantriebsspulen für eine omnidirektionale Akustik. Der Frequenzgang wird mit 40 Hz bis 20 kHz angegeben. Was uns fehlt: Eine Fernbedienung für die Gesamtpegeljustage und ein USB-Terminal für erweiterte Anschlussflexibilität. Gesamtnote in Relation zu Gerätekategorie und Preisklasse: Gut.
Klang
Guter und angenehmer Klang
Man wird es kaum glauben - aber es ist erstaunlich gut, was das preiswerte 2.1-System in Verbindung mit einem PC (der unter Win7, Vista oder XP laufen kann) an Klangqualität auf die Beine stellt. Beim Dancehall-Klassiker "Partyalarm" von Aquagen wird ein kräftiger, nachdrücklicher Bass in Kombination mit einer guten Pegelfestigkeit geboten. Die Raumwirkung ist wirklich prima - zumindest im Nahfeldbereich. Man fühlt sich, wenn man vor dem PC sitzt, richtig vom Sound "eingehüllt". Erfahrene Anwender werden allerdings rasch merken, dass auch Logitech für wenig Geld nicht zaubern kann: Hochtonbrillanz ist praktisch nicht vorhanden. Der Hochtonbereich ist etwas zurückgenommen, es fehlt an Detailwiedergabe und Raumausleuchtung. Aber, auch wenn das ganze Ergebnis dadurch etwas dumpf klingt - wer kann dies einem System, das auf dem Markt keine 50 EUR kostet, im Ernst ankreiden?
Da erfreuen doch die harten und erstaunlich klaren Beats zu Beginn des 2008er Mixes von Infinity (Dj Claas) viel mehr. Auch die räumliche Ausbreitung im Mittel- und Tieftonbereich ist richtig gut, so dass man festhalten kann, hier viel Sound fürs Geld eingekauft zu haben. Mit erhöhtem Pegel hat das kleine System wenig Probleme. Bei "Infinity" ist sogar die Hochtondarstellung ordentlich - weil angenehm und nicht unnatürlich spitz. Schön auch, dass die Mitten zwar nicht sonderlich differenziert, aber auch nicht blechern klingen. Tonal tendiert das Z323 leicht ins Warme - was wir als angenehm empfinden, gerade für längere Hörsessions. Bei "Castles in the Sky" von Ian van Dahl überzeugt wiederum die prima Wiedergabe des Bassbereiches und die erstaunlich gute Trennung zwischen Stimmen und Instrumenten. Noch ein Vorteil des Z323 - das Grundrauschen hält sich im erträglichen Rahmen, was bei solchen Systemen alles andere als selbstverständlich ist. Gleichwohl muss gesagt werden, dass auf jeden Fall Grundrauschen hörbar ist. Bei "ready to Go" im Mix der Real Booty Babes spielt dies kaum eine Rolle, viel wichtiger ist, dass das Z323 den treibenden Beat mit Energie wiedergibt, was sehr gut gelingt. Aber auch Schnelligkeit und Räumlichkeit der Effektwiedergabe können punkten. Bei "Rise Up" von Yves Larock punktet der druckvolle, voluminöse Bass ebenso wie die gute Gesamtdynamik. Wir waren gespannt, wie sich das Logitech-Ensemble bei "Bodies" von Robbie Williams schlägt - und auch hier kein Durchhänger. Es fehlt zwar an vokaler Ausprägung und an Stimmbrillanz, aber Kraft und Räumlichkeit sind auch hier zu loben. Mit Durchsetzungskraft nimmt das Z323 auch "I wish i had an Angel" von Nightwish in Angriff. Die schnellen E-Gitarrenparts überfordern das System aber - es kommt zu Komprimierungseffekten und zum Zusammenrutschen eigentlich getrennter musikalischer Ebenen. Die Instrumente können nicht mehr perfekt auseinander gehalten werden.
Konkurrenzvergleich:
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ADDON Soundyou Mobile - 2.1 USB-Lautsprechersystem: Vorteil des in etwa gleich teuren Soundbars ist die hohe Flexibilität, man kann es ohne Schwierigkeiten mitnehmen. Aus klangtechnischer Sicht bietet es dem Logitech Z323 in keiner Disziplin Paroli.
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JBL Creature III 2.1-System: Teurer, noch kompakter, und im Hochtonbereich etwas feiner - so kann man das Creature kurz umschreiben. Das deutlich günstigere Logitech-System bietet aber kaum weniger Kraft und Räumlichkeit und wird somit unser Preis-/Leistungstipp.
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Teufel PC-/Multimedia-Stereosystem Concept B 200 USB: Um ein Vielfaches teurer, beweist das Concept B 200 USB, dass in Berlin die Grenzen zwischen Stereo/HiFi- und PC-Soundsystem verschwimmen: Klar, detailreich, kräftig, räumlich - man kann seiner Soundkarte kaum einen leistungsfähigeren Partner zur Seite stellen als dieses überragend verarbeitete System. Es empfiehlt sich für Klangliebhaber, die auch am PC aufs Ganze gehen wollen. Kein Vergleich zu günstigen Einsteigersystemen.
Gesamtnote Klang in Relation zur Preisklasse und Gerätekategorie: Gut.
Fazit
Für wenig Geld bietet das Logitech Z323 einen guten Sound und
ein ansprechendes Design. Die Pegelfestigkeit ist prima. Was uns fehlt, ist ein
USB-Anschluss. Dafür sind gleich 2 analoge Stereoeingänge vorhanden. Die
Verarbeitung ist tadellos.
Optisch attraktives PC-2.1-System mit prima Klang zum
günstigen Kaufpreis

PC-Soundsysteme Einsteigerklasse
12. April 2010
+ Gute Räumlichkeit
+ Ordentlicher Bassdruck
+ Prima Pegelfestigkeit
+ Schicke Optik
+ Gute Verarbeitung
+ Günstiger Preis
- Kein USB-Anschluss
- Keine Fernbedienung
- Eingeschränkte Hochtonwiedergabe
Text: Carsten Rampacher
Fotos: Jens Willershausen
12. April 2010