Garmin VIRB

Eine Kamera für extreme Situationen hat Garmin mit der schlicht VIRB genannten Action-Cam im Repertoire. Sie zeichnet Full-HD-Videos mit 1080p auf, hat ein Farbdisplay an Bord und will mit ihrem nach IPX7-zertifizierten wasserdichten und robusten Gehäuse abenteuerlustige Sportler in ihren Bann ziehen. Ob die Rechnung aufgeht, darüber urteilen Experten.

Ihre Eignung als Dash-Cam musste die Garmin VIRB im Testparcours von connect unter Beweis stellen (4/2014). Sie kommt bereits mit einer Saugnapfhalterung für die Fixierung an der Windschutzscheibe und kann Endlosschleifen aufzeichnen. Allerdings, so wird moniert, fehle ihr ein Erschütterungssensor, mit dem die Aufnahmen vor einem Unfall automatisch gesichert werden könnten. Im Gegensatz zur VIRB Elite ist sie zwar nicht per WLAN steuerbar, bietet aber eine hervorragende Bildqualität sowie ein großes Arsenal an Aufnahmefunktionen und Effekten. Unauffällig ist sie mit ihren Maßen von 32 x 53 x 111 mm jedoch nicht gerade.

Als klein und handlich empfinden hingegen die Prüfer von Stiftung Warentest die Outdoor-Kamera von Garmin (8/2014). Demnach sorgt sie für annehmbare Videos und Fotos, kann aber bei schwachen Lichtverhältnissen weniger überzeugen. Ein guter Bildstabilisator minimiert Verwackler zuverlässig. Verbesserungspotenzial bietet der Ton, der bei Bässen und Höhen gern noch nachlegen dürfte. Der auswechselbare 2000-mAh-Akku auf Lithium-Ionen-Basis hält laut Hersteller bis zu 3 Stunden kontinuierlicher Aufzeichnung in Full HD durch, erzielte mit Messwerten von 100 Minuten im Test aber nur eine durchschnittliche Leistung. Die Fallprüfung bestand die Testkandidatin einwandfrei.

Die Wasserbeständigkeit des Modells mit bis zu einem Meter Tiefe bzw. bis zu einer Dauer von 30 Minuten wird auch von der Redaktion von Audio Video Foto Bild sehr geschätzt (5/2014). Um Unterwassertauchgänge bis zu 50 Metern Tiefe zu absolvieren, wird ein entsprechendes, wasserdichtes Gehäuse benötigt, das der Hersteller optional gegen einen Aufpreis anbietet. Zur Abwertung führen Schwächen wie die fehlende Hintergrundbeleuchtung der 1,4-Zoll-Anzeige sowie die lange Einschaltverzögerung. Grund zur Freude bieten die natürliche Bild- und Videoqualität und die sehr robuste Verarbeitung. Ein GPS-Modul zur Track-Aufzeichnung ist dem Elite-Modell vorbehalten. Die Garmin VIRB verfügt über einen Speicherkartenschacht für den Einsatz einer microSD-Karte mit bis zu 64 GB Kapazität. Sie ist nicht Teil des Lieferumfangs und muss extra erworben werden. Die Action-Kamera wird samt Akku, Halterungen, 2 Verbindungsstücken, Adapter, USB-Kabel, Dokumentation und abnehmbarem Flanschfuß geliefert. Für Mountainbiker und Co. bieten sich ferner kompatible Produkte wie eine Fahrradhalterung oder ein Halterungs-Adapter-Set für die VIRB optional an.

Fazit: Die Garmin VIRB hat trotz kleiner Ausstattungslücken in Sachen GPS und WLAN jede Menge Bestückungsmerkmale an Bord, überzeugt durch eine ordentliche Handhabung und eine gute Bildqualität. Außerdem ist sie robust genug, um widrigen Wetter- und Umgangsbedingungen zuverlässig die Stirn zu bieten.