Microsoft Lumia 535 Schwarz

Microsofts erstes Lumia-Phone kann die Gemüter der Fachpresse weder besonders begeistern noch erhitzen. Vielmehr hat man mit dem günstigen Lumia 535 einen qualitativ durchschnittlichen Fisch im Teich, der besonders preisbewusste Käufer ansprechen soll. Doch lohnt es sich, das Handy langfristig in den Händen zu halten und welche Abstriche müssen mit dem Kauf gemacht werden?

Das 5 Zoll große Windows Phone kann die deutschsprachige Presselandschaft mit einigen lobenswerten Eigenschaften angesichts des Sparpreises überzeugen. So hält man bei pocketpc.ch dem Gerät sein helles Display und dessen Größe zugute, die sich vor allen Dingen beim Internetsurfen und der Videodarstellung positiv auswirken (23.12.2014). Auch an der 5-Megapixel-Frontkamera für hochwertige Selfies und Videotelefonie über Skype findet man Gefallen. Lobende Worte gibt es außerdem für das flüssig funktionierende Betriebssystem Windows Phone 8.1 gepaart mit 1 Gigabyte Arbeitsspeicher, wobei ein Upgrade auf das in Kürze erscheinende Windows 10 möglich sein soll. Als nützliches Extra entpuppt sich der SD-Kartenschacht für Speicherkarten mit bis zu 128 GB, zumal der interne Speicher mit 8 Gigabyte knapp bemessen ist.

Von nur durchschnittlicher Leistung zeugt der 1905 mAh-Akku, der jedoch sehr zur Freude der Tester austauschbar ist. Einige Kompromisse müssen Nutzer offenbar eingehen, wenn sie oftmals Apps nutzen. Denn beim Starten und bei rechenintensiven Anwendungen genehmigt sich das Modell im Vergleich mit leistungsstärkeren Handys einige Bedenksekunden. Enttäuschung macht sich angesichts der nur durchschnittlichen Leistung der Hauptkamera breit. Unmutsbekundungen gibt es aufgrund der geringen Displayauflösung und Pixeldichte, deren Folge Einbußen bei der Schärfe sein sollen. Große Verärgerung löst darüber hinaus der spärliche Lieferumfang aus, denn auf Kopfhörer und ein USB-Datenkabel hat man gleich ganz verzichtet.

Unter chip.de kann die schwache rückseitige Kamera ebenfalls kaum überzeugen (19.12.2014). Neben Performance-Schwächen fallen auch Mängel bezüglich des Touchscreens und dessen Oberfläche in Form von Verzögerungen und eigenwilligen Interpretationen von Gesten auf, die selbst nach einem Firmware-Update bestehen blieben. Grundlegend zu überzeugen weiß das Microsoft-Phone abermals mit seiner Displaygröße. Und auch die Verarbeitung wirkt insgesamt recht wertig trotz der billig anmutenden, abnehmbaren und rutschigen Plastikrückseite. Den Geschmack der Tester treffen nette Beigaben wie die kostenlose Onboard-Navi Here Drive+, ein mobiles Office-Paket und Internet-Radio Mix Radio.

Weitgehend übereinstimmende Meinungen findet man beim Blick auf die internationale Presse. So geben erneut die Hauptkamera, die schwächelnde Performance und der träge Touchscreen Anlass zur Kritik bei recombu.com (3.12.2014). Der Verzicht auf 4G LTE ist darüber hinaus den Redakteuren von cnet.com ein Dorn im Auge (10.12.2014). Nach Ansicht der Tester von v3.co.uk könnte der Akku ausdauernder und der interne Speicher großzügiger ausgestattet sein (2.12.2014). Einig ist man sich hingegen in Bezug auf den eindrucksvollen Kampfpreis, durch den das Handy auch für Käufer mit knappem Budget erschwinglich wird. Für Vergnügen sorgen zudem die wechselbaren Hüllen sowie die sinnvollen Extras im Funktionsumfang.

Fazit: Abgesehen vom phlegmatischen Touchscreen und der unbefriedigenden Hauptkamera-Qualität wissen die Tester den Formfaktor, die Selfie-Kamera und die austauschbaren Akku und Cover des Smartphones zu schätzen. Wer auf High-End-Features verzichten kann oder ein preiswertes Ersatzhandy sucht, bekommt mit dem Lumia 535 alles in allem einen soliden Alltagsbegleiter, der Spaß macht.