SONY ERICSSON VIVAZ

Handy-Camcorder: Sony Ericsson Vivaz und Vivaz pro im Test

Einen waschechten Camcorder ersetzen sie nicht, aber in Sachen Video- und Foto-Leistung haben die beiden Handy-Modelle Vivaz und Vivaz pro einiges zu bieten. Sie nehmen Videos in HD-Qualität auf und bieten sogar unterschiedliche Hardware-Knöpfe für Foto- und Video-Modus.

Sony Ericsson Vivaz

Wie gut ist denn die Kamera? Diese Frage hören Smartphone-Besitzer oft. Fragt man Sony Ericsson, dann gehören die HD-fähigen Kameras der Handy-Modelle Vivaz und Vivaz Pro zu den besten überhaupt, die derzeit in Handys zu finden sind. Doch genauso berechtigt ist die Frage, was die Modelle abseits der Kamera-Funktionen auf dem Kasten haben.

Bereits Anfang des Jahres hatte netzwelt die Gelegenheit, das Vivaz und Vivaz Pro vor dem eigentlichen Verkaufsstart zu testen. Die Kinderkrankheiten sind behoben und der Redaktion liegt nun seit ein paar Wochen ein Serienmodell des Vivaz pro vor. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Vivaz und Vivaz pro liegt in der Tastatur. Während Nutzer des nur leicht günstigeren Vivaz Texte mit Hilfe einer virtuellen Tastatur eingeben, können Käufer des Vivaz pro die Vorzüge einer ausziehbaren QWERTZ-Tastatur genießen.

Verarbeitung

Das Vivaz versprüht viel Plastikcharme; auf den Einsatz von Metall verzichtet der Hersteller weitestgehend. Schade - denn so liegt das Handy zwar leicht in der Hand, je nach Geschmack könnte die Materialanmutung aber besser ausfallen. Auch die glänzende Kunststoffumrandung, die Fingerabdrücke magisch anzieht, ist eine Geschmacksfrage. An der eigentlichen Verarbeitung gibt es aber nichts auszusetzen. Alle Bauteile sitzen fest an ihrem Platz, die wenigen Tasten lassen sich dank exaktem Druckpunkt treffsicher bedienen.

Gut ist den Entwicklern der Slider-Mechanismus der ausfahrbaren Tastatur gelungen. Nach einem gut spürbaren Widerstand gleiten die beiden Gehäuse-Hälften sicher in ihre jeweiligen Endpositionen und rasten dort ein. Leider landen die Daumen beim Aufschieben der Tastatur automatisch auf dem Display - permanente Fingerabdrücke auf dem Touchscreen sind die Folge.

Die insgesamt 42 Tasten der Tastatur des Vivaz pro bieten einen angenehm weichen, wenngleich auch etwas unpräzisen Druckpunkt. Vor allem die Leertaste des Testmodells ist zu schwammig gelagert. Dafür liegen die Tasten vergleichsweise weit auseinander und lassen sich mit dem Daumen entspannt erreichen. Nach kurzer Eingewöhnungszeit sinkt die Fehlerquote rapide.

Sony Ericsson Vivaz (pro)

Sony Ericsson Vivaz und Vivaz pro im Test

SMS-Profis oder Menschen, die häufig von unterwegs E-Mails schreiben sollten in jedem Falle zum Vivaz pro greifen. Auch wenn dieses im Vergleich zum "normalen" Vivaz mit Abmessungen von 109 x 52 x 15 Millimetern ein wenig sperriger ausfällt - es passt noch immer locker in die Hosentasche und der Aufpreis von gerade einmal 30 Euro dürfte sich verschmerzen lassen.

Ausstattung

Die Ausstattungsliste der Vivaz-Modelle ist nahezu komplett. Neben WLAN und Bluetooth bieten die Smartphones auch fixe Downloads über UMTS samt HSPA-Unterstützung. Der Bildschirm im 16:9-Format liefert eine Auflösung von 360 x 640 Bildpunkten, was für eine scharfe Darstellung von Text ausreicht.

Auch Videos lassen sich halbwegs entspannt auf der Anzeige betrachten. Längerem Filmkonsum setzt aber die Bildschirmdiagonale von acht Zentimetern einen Riegel vor. Der Touchscreen reagiert nicht immer sofort auf Nutzereingaben, an der ein oder anderen Stelle sind mehrere Versuche notwendig, damit die gewünschte Eingabe getätigt werden kann.

Der knapp 70 Megabyte große Hauptspeicher des Vivaz ist für eine ordentliche Multimedia-Sammlung natürlich zu knapp bemessen. Zum Glück lässt er sich durch das Einlegen einer microSD-Speicherkarte erweitern. Eine Karte mit einem Fassungsvermögen von acht Gigabyte gehört bereits zum Lieferumfang, maximal akzeptiert das Handy Karten bis zu einer Größe von 32 Gigabyte. Gleichzeitig finden sich noch Ladegerät, Datenkabel sowie eine nicht optimal sitzende Freisprecheinrichtung im Karton.

Doppelknopf

Etwas wenige Details, dafür kaum Farbrauschen: Testaufnahme Vivaz pro
Etwas wenige Details, dafür kaum Farbrauschen: Testaufnahme Vivaz pro

Als einer der ersten Mobiltelefone überhaupt bietet das Vivaz gleich zwei getrennte Hardware-Knöpfe für die Kamera-Funktionen, beide finden sich an der Geräteflanke. Der erste Knopf führt in den Foto-Modus, der zweite öffnet die Videokamera. Nutzer müssen also nicht erst im Menü den Modus umstellen wenn es mal schnell gehen muss - praktisch und Schnappschuss-tauglich zugleich. Achtung: Beide Knöpfe können die Tastensperre aushebeln, wenn sie länger gedrückt werden, was unbemerkt zum Akku-Notstand führt.

Zahlreiche Programme und Effekte stehen dem Handy-Fotografen zur Verfügung, nicht alles davon ist wirklich sinnvoll. Zur Ausstattung gehört etwa die aus Digitalkameras bekannte Lächelautomatik. Aufnahmen von weitläufigen Landschaften gelingen gut mit der Panoramafunktion.

Ein weiterer nennenswerter Unterschied zwischen Vivaz und Vivaz pro ist in der Kamera-Auflösung zu finden. Während Sony Ericsson beim Vivaz Pro einen Sensor mit 5,1 Megapixeln verbaut, kommt beim Vivaz ein Pendant mit einer maximalen Auflösung von 8,1 Megapixel zum Einsatz.

Wichtiger als die pure Auflösung ist natürlich die Bildqualität und die kann sich auch mit einer Fünf-Megapixel-Auflösung sehen lassen. Für eine Handy-Kamera überzeugt das Vivaz mit guten Bild-Ergebnissen, die zwar manche Details vermissen lassen sich aber durch sehr geringes Farbrauschen auszeichnen (Siehe Testbild in Originalauflösung). Dank eines integrierten aGPS-Sensors lässt sich jedem Foto auch eine Ortsmarke zuweisen.

Videoaufzeichnung

Ein Druck auf die Taste mit dem Filmsymbol und das Sony Ericsson Vivaz wird zum Handy-Camcorder. Auch hier überzeugen die Aufnahmen, die im besten Fall in HD, mit bis zu 1.280 x 720 Pixeln (720p) im Speicher oder auf der Speicherkarte landen. Um wertvollen Speicherplatz zu sparen lässt sich die Auflösung aber auch auf MMS-kompatible Werte herunterschrauben.

Um auch bei schwierigen Lichtverhältnissen, etwa in der Abenddämmerung oder auf einer Feier, brauchbare Aufzeichnungen zu erhalten bietet das Vivaz einen Nachtmodus an. Dieser schafft es zwar das Bild merklich aufzuhellen. Dann allerdings kommt es bereits während der Aufnahme zu Bildrucklern, die sich auch beim Betrachten an einem Monitor oder Fernseher zeigen. Sowohl im Foto- als auch im Video-Modus kann der Nutzer eine helle LED zuschalten, die den Raum ein paar Meter weit ausleuchtet.

Bedienung und Multimedia

Als Betriebssystem kommt Symbian S60 zum Einsatz. Gerade im Vergleich zur mächtigen Konkurrenz von Apple und Google wirkt die Oberfläche ein wenig angestaubt. Dennoch lässt sich das Vivaz nach einer Eingewöhnungsphase flott bedienen. Nur an manchen Stellen, in den Tiefen des Menüs, wird es leicht unübersichtlich. Praktisch: Vivaz pro-Besitzer können viele Einträge auch mit Hilfe der Tastatur vornehmen.

Der Multimedia-Bereich ist übersichtlich und optisch sehr ansprechend gestaltet. Bilder, Videos und Musikdateien sind von einem zentralen Medien-Menü aus zugänglich. Besonders der MP3-Player gefällt - hier spürt man die umfangreichen Erfahrungen, die Sony-Ericsson mit den erfolgreichen Walkman-Handys gemacht hat.

Der Klang über das mitgelieferte Headset ist eher durchschnittlich, was zum größten Teil an den schlecht sitzenden Ohrsteckern liegt. Mit vernünftigen In-Ear-Kopfhörern kann das Vivaz durchaus als MP3-Player-Ersatz gefallen. Dank echtem Multitasking kann der Nutzer auch während der Musikwiedergabe beliebig viele andere Anwendungen öffnen.

Wem die gespeicherte Musik schon zum Halse heraushängt, kann das ebenfalls installierte FM-Radio nutzen. Die Aufzeichnung von Liedern ist möglich. Für den Radio-Betrieb ist allerdings, wie bei fast allen Mobiltelefonen, ein angeschlossenes Headset erforderlich. Zahlreiche vorinstallierte Social-Media-Applikationen, wie Facebook oder Twitter, runden die Ausstattung ab.

Fazit 

Wer nicht ständig die neusten Apps ausprobieren will, und daher auf einen riesigen App Store wie Google und Apple ihn bietet verzichten kann, wird Gefallen am Sony Ericsson Vivaz und Vivaz pro finden. Mit einem Straßenpreis zwischen 250 und 300 Euro ohne Vertragsbindung bieten beide Modelle vor allem viel Multimedia fürs Geld. Die Kamera-Leistungen überzeugen bei beiden Modellen - ob man eine ausziehbare Tastatur benötigt oder dafür lieber ein leichteres Handy sein Eigen nennt - das bleibt jedem selbst überlassen. Den klassischen Camcorder kann keines der beiden Modelle ersetzen.

Sony Ericsson Vivaz

Sony Ericsson Vivaz: Die besten Alternativen

Sagt euch nicht zu? Ihr sucht nach passenden Alternativen? Nachfolgend findet ihr die besten Sony Ericsson Vivaz-Alternativen. Eine noch umfangreiche Liste findet ihr in unserer Smartphone-Übersicht.

Aldi sticht Amazon beim Fire-Tablet aus Dieses Modell gibt es beim Discounter viel günstiger
Für dieses beliebte Pixel-Handy zahlt ihr nur knapp 200 Euro Darum ist es bei eBay so günstig
Dieses Lidl-Gadget gehört in jedes Auto Nie mehr teure Knöllchen bezahlen

Nichts verpassen mit dem NETZWELT-Newsletter

Jeden Freitag: Die informativste und kurzweiligste Zusammenfassung aus der Welt der Technik!

Jetzt anmelden!
Das beliebteste Mutter-Tochter-Gespann: Die 15 besten "Gilmore Girls"-Momente
Das beliebteste Mutter-Tochter-Gespann Die 15 besten "Gilmore Girls"-Momente
Dieser Mähroboter für bis zu 900 Quadratmeter mäht auch die Kanten: Bei eBay spart ihr zweimal
Dieser Mähroboter für bis zu 900 Quadratmeter mäht auch die Kanten Bei eBay spart ihr zweimal
Apple Health mit Huawei Health koppeln: So geht's
Apple Health mit Huawei Health koppeln So geht's