Kroko Doc - Edition 2015

Kroko Doc - dem Reptil auf den Zahn fühlen

Diese Herausforderung ist schon etwas älter – und dennoch erfreut sich Kroko Doc noch immer großer Beliebtheit im Handel. Das Erfolgsrezept: Man nehme ein Krokodil mit Zahnschmerzen und fordere den Mut der Kinder heraus. Der Spielwarenhersteller Hasbro hat mit diesem Produkt einen Longseller geschaffen, der immer wieder neue Generationen von jungen Wagemutigen erreicht.

Vor dem Start: Aufkleber platzieren

Die Verpackung enthält lediglich den Krokokopf und vier Aufkleber. Diese sind vor der ersten Runde anzubringen. Zwei für die Augen und zwei für die Nasenlöcher. Das war es schon: Es kann losgehen.

Nervenkitzel: Schnappt das Krokodil zu?

Der Ablauf ist sehr, sehr einfach. Das Krokodil hat Zahnschmerzen. Der Rachen steht extrem weit auf. Reihum sollen nun alle Kinder prüfen, welcher Zahn betroffen ist. Nun ist Mut gefragt. Jeder drückt einen Zahn. Ist der Beißer gesund, geschieht nichts. Glück gehabt. Doch erwischt einer den kranken Zahn, wird es ernst. Dieser Zahn ist nicht nur empfindlich, vielmehr sorgt er dafür, dass sich das Reptil nicht in Zaum halten kann. Es schnappt einfach zu. Der Oberkiefer saust herunter und fängt die Hand des Kindes. Keine Angst: Das schmerzt nicht. Dennoch ist das Zuschnappen ein Problem, denn wer den kranken Zahn drückt, muss leider ausscheiden. Die anderen probieren reihum so lange weiter, bis ein letzter Übriggebliebener als Sieger feststeht.

Der Spaßfaktor des Erkundens

Wesentliches Element in diesem Ausscheidungsspiel ist das Erkunden der Möglichkeiten. Die Kinder haben Spaß daran, sich mit den Zahnproblemen des Krokodils zu beschäftigen. Sie versuchen ihr Glück und erleben einen tollen Nervenkitzel. Zugleich erfordert es anfangs tatsächlich etwas Mut. Denn so süß und harmlos der Krokokopf auch wirkt, schwingt die Angst mit, dass es beim Zuschnappen doch zu einer Verletzung kommen kann. Das legt sich aber nach der ersten Runde und der Nachwuchs spielt total entspannt.

Problem: Der Langzeitspaß ist eingeschränkt

Der Mechanismus der wechselnd schmerzenden Zähne bietet eine schöne Herausforderung. Dennoch hat Kroko Doc zwei Schwächen. Zum einen sind einige Kinder vom Ausscheiden etwas gefrustet. Das trübt die Stimmung. Zum anderen ist der Mechanismus sehr einfach. Selbst die Vierjährigen verlieren nach einigen Partien schnell den Spaß am Dentalabenteuer. Daher ist diese Veröffentlichung nichts für den Dauereinsatz.

Fazit

Kroko Doc ist inzwischen ein alter Bekannter im Ladenregal und Sortiment der Online-Shops. Die sehr einfachen Regeln erlauben es den Kleinen, sofort und ohne Anleitung durch die Eltern loszuspielen. Der Nervenkitzel, ob das Reptil seine Zähne zuschnappen lässt, ist jedoch bald vorbei. Eine längere Pause steigert das Interesse dann wieder. Ein Pluspunkt dieser Ausgabe ist das Material, das etwas robuster als in früheren Versionen ist. Eine anspruchsvollere Alternative mit ähnlichem Überraschungsmechanismus ist Lotti Karotti.

Über den Autor:

Der Journalist und Spielekenner verfasst seit 2001 Rezensionen zu Gesellschaftsspielen. Persönlich mag er am liebsten verzwickte Kartenspiele und klassische Familienspiele, scheut aber dennoch keine komplexen Herausforderungen.