Seite bewerten:
100%
0%

HTC Desire S: iPhone-Konkurrent im Handy-Test

06.06.2011 von

HTC Desire S

Platz 652/839
UVP: 489,00 €
Datum: 22.07.2011

  • 47,3
  • Gesamturteil:
  • 16,0
  • Preis/Leistung:
  • *****
  • Sprachempfang:
  • *****
  • Bedienung:
  • ***
  • Foto/Video:
  • **
  • Audio/MP3:
  • ***
  • Internet:
  • **
  • Akkuleistung:

HTC Desire S


Android
-Smartphones werden als Alternative zum Apple iPhone immer interessanter. Das HTC Desire S muss im Tariftipp.de-Test beweisen, warum es derzeit zu den beliebtesten Smartphones gehört.

Ein Grund für die guten Vekaufszahlen ist – neben dem aktuellen Betriebssystem Android 2.3.3 – das Design des Smartphones. Wie das im Jahr 2010 vorgestellte HTC Legend hat das HTC Desire S ein aus einem massiven Aluminium-Block gefertigtes Gehäuse. Der iPhone-Konkurrent hat eine Bautiefe von 11,63 Millimetern.

Im Inneren der Aluminium-Hülle arbeitet ein ein Gigahertz schneller 8255-Snapdragon-Prozessor von Qualcomm. Der 1.450 Milliamperestunden starke Akku des HTC Desire S soll lange Betriebszeiten ermöglichen.

Mit einer Diagonalen von 3,7 Zoll ist das Display des HTC Desire S größer als das des Apple iPhone 4.Zwei Kameras mit je fünf Megapixeln Auflösung, Autofokus und LED-Blitzlicht auf der Vorder- und Rückseite ermöglichen die Aufnahme und Wiedergabe von Videos in HD-Qualität.

Serienmäßig ist das Android-Smartphone mit einer acht Gigabyte (GB) großen microSD-Karte ausgestattet. Das HTC Desire S kann aber auch Speicherkarten mit bis zu 32 GB aufnehmen. Zur Ausstattung des Android-Smartphones gehören zudem digitaler Kompass, DLNA-Unterstützung, integriertes GPS und A-GPS sowie eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse.

Dank HSPA+ und WLAN 802.11 b/g/n lässt sich mit dem HTC Desire S schnell im Internet surfen, auf soziale Netzwerke wie Facebook und den Android Market zugreifen, aus dem man weitere Apps auf das Android-Smartphone laden kann.

Telefonfunktion und Bedienung

HTC Desire SDas HTC Desire S steht dem deutlich teureren Apple iPhone 4 in puncto Bedienung in nichts nach.

Der Snapdragon-Prozessor sorgt für einen flüssigen Wechsel zwischen den Anwendungen. Positiv hervorzuheben ist auch das Display des HTC Desire S. Es ist nicht nur leuchtstark, sondern so beschichtet, dass man das Android-Smartphone mit den Fingern steuern kann, ohne dass diese gravierende Schlieren oder Abdrücke hinterlassen.

Darüber hinaus gibt es Tasten zum Anrufen und Auflegen und die praktische Taste mit dem Haussymbol, über die man immer wieder zum Startbildschirm zurückgelangt. Als praktisch erweist sich auch die mit einem Pfeilsymbol ausgestattete „Zurück“-Taste des HTC Desire S.

Über die Häuschen-Taste gelangt man vom Startbildschirm aus zum Hauptmenü mit allen Anwendungen oder auch zur Einstellung der gewünschten Szene. Außerdem hat man beim HTC Desire S die Möglichkeit, Shortcuts zu bestimmten Funktionen auf dem Display zu platzieren.

Die Telefonfunktion ist prominent am unteren Bildrand des HTC Desire S platziert und tut ihren Dienst ohne großes Murren. Die Sprachqualität im O2-Netz ist – mit Ausnahme extrem schlechter Empfangssituationen z.B. im „Schatten“ von Gebäuden – in beiden Richtungen ausgezeichnet. Anders beim mobilen Internet: Bei unserem Test in Hamburg lag leider nicht immer HSPA an.

Das Verfassen von SMS, E-Mail oder Einträgen auf sozialen Plattformen wie Facebook oder Twitter geht schnell von der Hand. Die Tasten der virtuellen QWERTZ-Tastatur des Desire S lassen sich aber nur im Querformat gut und sicher treffen. Zusätzlich hilft eine Worterkennung, die beim Lernen neuer Wörter allerdings Probleme hat.

Fotografieren

Das HTC Desire S ist mit einer Fünf-Megapixel-Kamera mit Fotolicht ausgestattet. Videos dreht das Android-Smartphone mit einer Auflösung von bis zu 1.280 x 720, was HD-Qualität entspricht. Zudem verfügt das HTC Desire S über diverse Einstellungsmöglichkeiten wie Effekte, Belichtung oder Blitz. Das einzige Manko ist, dass ein separater Auslöserknopf beim Android-Smartphone fehlt.

Dank einer Auflösung von fünf Megapixeln sind vor allem Tagaufnahmen kein Problem für das HTC Desire S:

HTC Desire S Tagaufnahme

Innenaufnahmen stellt das HTC Desire S kontrast- und detailreich dar:

HTC Desire S Innenaufnahme

Die Kamera des HTC Desire S nutzt bei Nachtaufnahmen das Restlicht gut aus. Das Android-Smartphone hat ansonsten ein LED-Blitzlicht. Mit diesem sind Aufnahmen in der Dunkelheit, bei denen das Objekt nicht weiter als zwei Meter vom HTC Desire S entfernt ist, kein Problem:

HTC Desire S Nachtaufnahme

Surfen im Internet

HTC Desire SParadedisziplin des HTC Desire S ist zweifellos das Surfen im Internet.

Man muss nicht unbedingt die WLAN-Schnittstelle nutzen, um schnell im World Wide Web zu surfen. Dank HSPA ist man im O2-Netz in der Praxis mit bis zu 2,8 Megabit pro Sekunde (MBit/s) unterwegs. An neuralgischen Punkten wie Bahnhöfen oder Flughäfen sind effektiv höhere Download-Raten von bis zu 5,2 MBit/s drin.

Standardmäßig ist das Desire S wie alle Android-Smartphone mit einem von Google entwickelten Browser ausgerüstet. Die Steuerung funktioniert wie beim Vorgängermodell HTC Desire ausschließlich per Finger, wobei auch kleine Links sehr gut zu treffen sind. Praktisch: Wie beim Apple iPhone 4 funktioniert das Heran- und Herauszommen durch das Zusammen- bzw. Auseinanderziehen zweier Finger auf dem Display.

Am besten surft man im Querformat. Das HTC Desire S erkennt dank Sensoren sehr schnell automatisch, wann es quer gehalten wird. Durch Drücken auf die Menü-Taste werden Optionen eingeblendet wie z.B. das Aktualisieren der angezeigten Seite, die Eingabe einer neuen URL oder das Löschen von Cache-Speicher und Verlauf. Nach ein wenig Eingewöhnung können das auch weniger versierte Nutzer.

Die Darstellungsqualität und Reaktionsschnelligkeit des Touchscreens wurden gegenüber dem HTC Desire S noch einmal verbessert. Der berührungsempfindliche Bildschirm des Android-Smartphone bietet 3,7 Zoll und damit 0,2 Zoll mehr Bilddiagonale als das Apple iPhone 4.

Mit diesem großen Display macht auch das Navigieren mit Hilfe von Google Maps Navigation Spaß. Mit dieser kostenlosen Navi-Anwendung ist man als Fußgänger in einer Großstadt wie Hamburg ausreichend gerüstet.

Auch beim Einsatz im Kfz tut Google Maps Navigation seinen Dienst ohne Murren, aber wer sein HTC Desire S im Auto nutzt, benötigt unbedingt eine Windschutzscheiben-Halterung und ein Kfz-Ladekabel. Beides bekommt man im Fachhandel schon für unter 50 Euro.

MP3-Player und Akkulaufzeit

HTC Desire SDer integrierte MP3-Player des Google-Handys verrichtet seinen Dienst leichtgängig und unauffällig.

Die Wippe für die Lautstärkeeinstellung versteckt sich leider hinter einer nicht beschrifteten Wippe auf der Seite des HTC Desire S. Zudem ist die Wippe nicht ausreichend konturiert und wird oft erst beim Nachfassen getroffen. Hier ging leider Design vor Funktion.

Der Sound des HTC Desire S kann mit dem des iPhone 4 100-prozentig mithalten. Wie der Konkurrent aus dem Hause Apple ist das Android-Smartphone mit einem 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss ausgestattet, über den man hochwertige Kopfhörer anschließen kann. Die serienmäßigen Headsets dürften aber für Otto Normalverbraucher vollkommen ausreichenden, denn sie vermitteln einen ordentlichen Surround-Klang. Zudem kann der Klang des HTC Desire S mittels SRS noch einmal optimiert werden.

Der Akku ist der einzige wirkliche Schwachpunkt des HTC Desire S. Die maximale Gesprächszeit wurde von uns mit drei Stunden ermittelt – das ist bei Multimedia-Handys der neuesten Generation leider Standard. Surft man mit dem Handy per WLAN oder HSPA im Internet, ist ebenfalls nach Stunden das Ende der Fahnenstange erreicht.

In der Praxis entpuppt sich der von HTC angegebene Stand-by-Wert von maximal 430 Stunden als kaum realisierbar. Eine Verbesserung ergibt sich jedoch, wenn man den mobilen Internet-Zugang des Desire S kappt.

Fazit

HTC Desire SDas HTC Desire S besticht durch intuitive Bedienung, einen schnellen Prozessor, eine ordentliche Verarbeitung.

Mit einem Internet-Marktpreis von circa 330 Euro ist es zudem im mittleren Preissegment angesiedelt. Wer auf ein HTC-Smartphone mit noch besseren Eigenschaften vertrauen möchte, sollte sich für das HTC Sensation entscheiden. Dieses Android-Smartphone mit 1,2 Gigahertz schnellem Prozessor kostet allerdings noch einmal 150 Euro mehr.

Die Möglichkeit, die Funktionen des Android-Handys ganz nach Gusto zu erweitern, hat ihren Charme. Im Android Market dürfte es bald rund 200.000 Apps geben, mit denen man sein HTC Desire S nach seinem Gusto personalisieren kann.

Vor allem für die optional nutzbaren Google-Funktionen verdient sich das HTC Desire S Sonderpunkte. Die neue kostenlose Navi-Software Google Maps Navigation ist für das Navigieren zu Fuß in der Großstadt vollkommen ausreichend. Kauft man Halterung und Ladekabel für das Auto, tut die Navi-Software auch hier ihren Dienst ohne Murren.

Das Telefonieren mit dem HTC Desire S funktioniert gut. Auch beim Versenden von E-Mails und SMS geht schnell von der Hand, wenn man die virtuelle QWERTZ-Tastatur des Android-Smartphones im Querformat bedient.

Paradedisziplin des HTC Desire S ist aber zweifellos das Surfen im Internet. Das Display ist mit 3,7 Zoll sehr groß, aber trotzdem liegt das Smartphone nicht wie ein Klotz in der Hosentasche. Links lassen sich gut treffen und der Seitenaufbau ist rasend schnell.

Der Akku bleibt der einzige Schwachpunkt des HTC Desire S. Wenn man sein Android-Smartphone nach nur drei Stunden Sprechzeit neu aufladen muss, ist es durchaus realistisch, dass das HTC Desire S alle 24 bis 48 Stunden wieder an die Steckdose muss.