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Fotostrecke

Galaxy Alpha, Xperia Z3 und Lumia 830: So gut sind die handlichen Handys

Foto: Matthias Kremp

Smartphones im Test Diese Handys sind noch handlich

Es gibt sie noch, Handys mit mittelgroßen Bildschirmen, die viel Leistung bringen, aber mit einer Hand zu bedienen sind. Wir haben drei ausprobiert und getestet, worauf man verzichten muss - und worüber man sich freuen kann.

Ich bin kein Phablet-Fan. Die übergroßen Smartphones sind mir einfach zu unhandlich. Da kommt es mir sehr gelegen, dass die großen Hersteller entgegen dem XXL-Trend immer noch Mittelklassemodelle auf den Markt bringen. Drei davon habe ich mir für einen Vergleichstest vorgenommen: das Samsung Galaxy Alpha, Sonys Xperia Z3 Compact und das Nokia Lumia 830.

Beim Galaxy Alpha haben Samsungs Designer einen für sie neuen Ansatz ausprobiert, der mir ausgesprochen gut gefällt: Der Rahmen des Samsung-Geräts besteht aus eloxiertem Aluminium. Das sieht gut aus und macht einen sehr stabilen Eindruck. Anders als die vielen Vollplastik-Geräte, für die Samsung bekannt ist, wirkt das Alpha richtig edel. Auch, weil es sehr leicht und dünn ist. Bemerkenswert dünn ist allerdings auch der Rückendeckel, der sich beim Öffnen bedenklich biegt.

Das Lumia 830 teilt einige dieser Qualitäten, ist aber deutlich größer und schwerer. Sein Highlight ist das zum Rand gebogene Deckglas, das regelrecht im Alu-Rahmen zu versinken scheint. Und natürlich die bunten Rückendeckel, die es außer in Schwarz und Weiß auch in Neonfarben gibt. Leider liegt der Deckel nicht ganz sauber auf der Rückseite auf, das sieht beim Samsung besser aus.

Das Xperia Z3 Compact wiederum ist ein typisches Sony-Smartphone, mit einer Rückseite aus Glas. Gegenüber früheren Xperia-Generationen wurde der Rahmen abgerundet, besteht aus einem transparenten Kunststoff. Das ergibt optisch einen interessanten Kontrapunkt und dürfte bei Stürzen als Puffer dienen.

Leistung und Bildschirme

Rechenkraft haben alle drei Geräte genug. Sony und Samsung kommen im Testprogramm Geekbench  auf gute 2750 beziehungsweise 3150 Punkte und liegen damit auf einem Niveau mit dem iPhone 6. Geekbench gibt es für Nokia nicht, deshalb haben wir das Lumia mit Antutu  gemessen. Es erreichte lediglich 12.000 Punkte, was nur ein Drittel dessen ist, was etwa das Galaxy Alpha schafft. Trotzdem lief es im Test in allen Bereichen rund und ohne Ruckeln, was einmal mehr zeigt, wie sauber Windows Phone auch auf bescheidenen Prozessoren läuft.

Und auch am Bildschirm des Nokia gibt es kaum etwas auszusetzen. Wie alle Lumias der letzten Jahre trumpft er mit einem satten Schwarz auf und zeichnet ein sehr schönes Schriftbild. Auch Fotos sehen auf dem Bildschirm gut aus. Die Farben sind knackig, aber nicht übertrieben stark.

Technische Daten

Hersteller Samsung Sony Nokia
Modell Galaxy Alpha Xperia Z3 Compact Lumia 830
Maße (Millimeter) 132 x 66 x 6,7 127 x 65 x 8,6 140 x 71 x 8,5
Gewicht (Gramm) 115 129 150
Sprechzeit Bis zu 11 Std. Bis zu 14 Std. Bis zu 14,8 Std.
Standby k.A. Bis zu 920 Std. k.A.
Display-Diagonale 4,7 Zoll 4,6 Zoll 5 Zoll
Display-Auflösung 1280 x 720 1280 x 720 1280 x 720
Prozessor 1,3/1,8 GHz Octacore 2,5 GHz Quadcore 1,2 GHz Quadcore
Arbeitsspeicher 2 GB 2 GB 1 GB
Massenspeicher 32 GB 16 GB 16 GB
Speichererweiterung Nein Bis zu 128 GB Bis zu 128 GB
Kamera (hinten/vorne) 12 Mpx / 2,1 Mpx 20,7 Mpx / 2,2 Mpx 10 Mpx / 0,9 Mpx
Mobilfunktechnik LTE LTE LTE
W-Lan 802.11 a/b/g/n/ac 802.11 a/b/g/n/ac 802.11 a/b/g/n
Bluetooth 4.0 4.0 4.0
Betriebssystem Android 4.4 Android 4.4 Windows Phone 8.1
Besonderheiten Pulsmesser, Fingerabdruckscanner Wasser- und staubdicht Drahtlose Ladefunktion
Preis 649 Euro 499 Euro 350 Euro
Alle Daten sind Herstellerangaben

Ganz kommt das Display des Sony dagegen nicht an. Zwar leuchtet es kräftig und hat ebenfalls sehr starke Farben, erreicht aber nicht ganz so starke Kontraste. Am besten hat mir im Vergleich allerdings das Display des Galaxy Alpha gefallen. Samsungs Amoled-Technik sorgt auch hier für einen tiefschwarzen Hintergrund und knackige Farben. Verglichen mit den Konkurrenzmodellen bleibt es aber bei schrägen Betrachtungswinkeln länger farbtreu und kontrastreich (siehe Bilderstrecke).

Kameras, Netze und Unterschiede

Ein ähnliches Bild geben die Kameras ab. Die 12-Megapixel-Kamera des Samsung Alpha liefert sehr scharfe Aufnahmen mit klaren Farben. Dieselben Motive mit dem Lumia fotografiert haben etwas kräftigere Farbtöne. Die 20,7-Megapixel-Kamera des Sony hingegen lichtete das Testmotiv etwas blasser ab (siehe Bilderstrecke).

Unterwegs gehen alle drei Smartphones per LTE online, zu Hause beherrschen sie alle wichtigen W-Lan-Standards. Nur dem Nokia fehlt die Gigabit-W-Lan-Technik 802.11 ac.

Dafür verfügt das Lumia als einziges über eine drahtlose Ladefunktion nach dem Qi-Standard. Eine entsprechende Ladestation gehört freilich nicht zum Lieferumfang. Das Z3 Compact wiederum hebt sich - auch das ist typisch Sony - dadurch ab, dass es wasserfest ist, also auch mal in die Badewanne fallen darf. Im Galaxy Alpha stecken wiederum einige Elemente des großen Galaxy S5, unter anderem der Fingerabdruckscanner und der Pulsmesser. Dafür ist es das einzige der drei, dessen Speicher nicht erweiterbar ist.

Fazit

Samsungs Galaxy Alpha kann in fast jeder Hinsicht überzeugen: Das Design ist gelungen, die Technik leistungsstark. Bedauerlich ist nur, dass man es nur mit 32 GB Speicher bekommt, die nicht erweiterbar sind. Das dürfte vielen Nutzern zu wenig sein.

Dieser Punkt spricht für Sonys Z3 Compact, das inklusive 128-GB-Speicherkarte für den gleichen Preis zu bekommen ist wie ein Alpha. Dafür kann man durchaus Schwächen bei der Kamera hinnehmen.

Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis aber bietet Nokias Lumia 830, das erheblich günstiger erhältlich ist. Um es zu mögen, muss man sich nur mit Windows Phone anfreunden. Aber das fällt mittlerweile nicht mehr schwer.