Samsung Galaxy Tab Pro 8.4 im Test

Alle Welt jubelt über das neue Samsung Galaxy Tab S : Über ein Display mit extrem hoher Auflösung und pfiffige Apps wie SideSync. Dabei gibt es das alles schon von Samsung. Auch das Galaxy Tab Pro 8.4 zeigt 2560 x 1600 Bildpunkte auf seinem 8,4-Zoll-Display. Und Apps wie SideSync 3.0, Remote-PC oder e-Meeting sind auf dem kleinen Android-Tablet ebenfalls installiert.

©Samsung

Display mit riesiger Auflösung

Das Samsung-Tablet bietet etwas mehr Bildschirmplatz als das iPad Mini Retina, und mit 359 ppi eine höhere Punktdichte. Unterschiede in der Bildschärfe lassen sich aber nicht wahrnehmen. Bei beiden sehen die Menüschriften und Texte auf Webseiten aus wie gedruckt, Farbverläufe werden fein dargestellt – Lesen und Surfen ist auf diesen Tablets extrem angenehm. Das Galaxy Tab Pro hat im Gegensatz zum iPad Mini ein Seitenverhältnis von 16:10 – ist also etwas länger, dafür schmaler. Vor allem beim Anschauen von Filmen profitieren Sie von diesem Seitenformat. Der Bildschirm gehört insgesamt zu den besten Tablet-Displays. Zur extrem hohen Auflösung kommen eine gute Helligkeit und ein ordentlicher Kontrast. Die Bildqualität leidet auch nicht unter sehr schrägen Einblickwinkeln. Farben zeigt das Samsung-Tablet sehr satt und kräftig, was bei Filmen manchmal übertrieben wirkt.

Apps mit Business-Touch – reicht das zum Arbeiten?

Samsung installiert viele Apps – das ist Tradition. Bei den Tablets, die den Beinamen “Pro” tragen, sollen sie den Business-Charakter des Gerätes betonen: Wie zum Beispiel e-Meeting oder Cisco WebEx Meetings, mit denen Sie per Tablet an virtuellen Zusammenkünften teilnehmen. Außerdem können Sie sich Hancom Office 2014 für das Samsung-Tablet herunterladen, mit dem sich Microsoft-Office-Dateien erstellen und bearbeiten lassen. Die App SideSync 3.0 holt das Smartphone-Display auf den Tablet-Bildschirm. Sie können so das Telefon per Wi-Fi-Direct-Verbindung fernsteuern: Im Test funktioniert das aber nur ruckelnd und verzögert. Die Funktion Multi-Window erlaubt auf dem kleinen Tablet-Bildschirm zwei Apps nebeneinander aufzurufen, die dank der hohen Auflösung gut lesbar bleiben.

Schnelle Bedienung, schneller Prozessor

Auf dem Tablet läuft das aktuelle Android 4.4.2 (KitKat). Es lässt sich ohne Zögern bedienen, nur bei umfangreichen Webseiten bemerken Sie ein minimales Ruckeln. Selbst effektreiche Spiele wie Asphalt 8 laufen in höchster Detail-Stufe ruckelfrei – dafür sorgt der Quad-Core-Prozessor Qualcomm Snapdragon 800 mit seiner Grafikeinheit Adreno 330. Ebenfalls zum angenehmen Tempo-Gefühl trägt das schnelle 11ac-WLAN bei, das im Test knapp 77 MBit/s erreichte und damit auch für Full-HD-Streaming flott genug ist.

Leicht, aber keine Ausdauer

Das Galaxy Tab Pro wiegt so wenig wie das iPad Mini Retina, hält aber deutlich kürzer im Akkubetrieb durch: Bei Videos reicht es nur für knapp über fünf Stunden, beim WLAN-Surfen für 6,5 Stunden. Das ist mäßig – vor allem, weil Sie mit dem Samsung-Tablet auch Ihr Smartphone ersetzen könnten, denn die getestete LTE-Variante eignet sich zum Telefonieren. Und mit einer maximal theoretischen Download-Rate von 1500 MBit/s natürlich auch für fette Downloads. Die müssen Sie dann aber wohl auf einer Speicherkarte unterbringen, denn der Tablet-Speicher ist mit 16 GB (davon 11,48 GB frei) nicht sehr üppig bemessen. Micro-SD-Karten bis maximal 64 GB lassen sich im Galaxy Tab Pro unterbringen. Ein HDMI-Ausgang fehlt, trotzdem können Sie das Tablet mit einem Fernseher zusammen nutzen: In der Mitte der Längsseite sitzt am Gehäuse nämlich ein Infrarot-Sender, der das Tablet zur Fernbedienung macht.

Immer wieder: Kunststoffgehäuse bei den Galaxy Tabs

Die beiden Tablet-Kameras (Rückseite 8 MP mit Blitz, Front 2 MP) bieten wie bei Samsung gewohnt zahlreiche Einstellmöglichkeiten, etwa Serienbild, Gesichtserkennung und Bildstabilisierung. Sie machen sicher belichtete Fotos mit geringem Rauschen. Die Fokussierung gelingt aber nicht immer. Besonders bei Videoaufnahmen stören aber die unnatürlich kräftigen Farben. Der größte Unterschied zum Apple iPad liegt auch beim Samsung Galaxy Tab Pro 8.4 im Gehäusematerial: Es ist aus Kunststoff, weshalb das Tablet trotz absolut stabiler Verarbeitung und dem Lederimitat auf der Rückseite weniger wertig wirkt als der Apfel-Konkurrent.