Tintenkombi HP Envy 110 im Test

HP Envy 110 heißt das Multifunktionsgerät. Und envy – Neid – soll es wohl hervorrufen, wenn es nach der Vorstellung des Herstellers geht. Um das zu erreichen, bringt das HP Envy 110 ein auffallendes Design mit: cremefarbenes Gehäuse, großer, klappbarer Touchscreen. Es soll sowohl im Wohnzimmer als auch im stilvollen Büro ein Blickfang sein. Dank der flachen Bauweise findet es im Regal Platz. Wird gedruckt oder kopiert, fährt das HP Envy 110 die Papierablage aus. Kaum sind die fertigen Ausdrucke entnommen, verschwindet die Ablage automatisch wieder im Gehäuse. Nichts soll das Auge des Betrachters stören.

Ausgestattet mit Duplex, WLAN, ePrint und eFax

Dass die Grundfunktionen des Druckens, Scannens und Kopierens bei einem Multifunktionsgerät nicht mehr ausreichen, gilt im besonderen Maße für das HP Envy 110. Im flachen, aber tiefen Gehäuse bringt HP eine Duplex-Einheit für den automatischen, beidseitigen Druck unter. Neben USB bietet der Kombidrucker WLAN in der flotten 11n-Variante. Ist es im Drahtlosnetzwerk integriert, lässt es sich per ePrint mit einer eigenen E-Mail-Adresse versehen. So können Druckauftäge ganz ohne Treiber von mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablet-PCs via Cloud an das Multifunktionsgerät gesendet werden. Daneben lässt sich mit dem Envy 110 auch faxen. Anstelle einer Telefonleitung nutzt das Gerät den Webservice “eFax”. Beim Einrichten und Nutzen hilft die App auf dem Touchscreen. Laut Hersteller sollen bis zu 20 empfangene und 20 gesendete Faxe im Monat kostenfrei bleiben.

Geschwindigkeit ist dem Envy 110 nicht wichtig

Egal, was das Multifunktionsgerät macht, es lässt sich dafür Zeit. Selbst das Touch-Display reagierte im Test manchmal langsam auf den Fingerdruck. Tröstlich: Die Schnittstellen entpuppten sich nicht als Flaschenhals. So erreichte das HP Envy 110 über USB und WLAN nahezu identische Druckzeiten.

Qualität: Druckbild im Duplex-Modus verkleinert

Im Drucken und Kopieren erzeugte das HP Envy 110 eine ordentliche Deckung auf dem Papier. Auch die Farbgebung fiel harmonisch aus. Fotos hätte zwar einen Tick heller sein können, hatten jedoch stimmige Farben. Trotzdem gab es Grund zu Kritik: Denn im Duplex-Druck verkleinerte das Multifunktionsgerät das Gedruckte sichtlich. Auch die Testscans konnten nicht völlig überzeugen: Sie verloren zu schnell an Tiefenschärfe.

Verbrauch: kein Spar-Kombigerät

Im Envy 110 kommen Kombikartuschen zum Einsatz, die mit den Druckköpfen eine Einheit bilden. Selbst bei Patronen mit hoher Reichweite ergeben sich mit 4,9 Cent für das schwarzweiße und 8,0 Cent für das farbige Blatt hohe Seitenpreise. Ausgeschaltet trennt sich das Multiunktionsgerät nicht vollständig vom Stromnetz, vielmehr saugt es 0,5 Watt – das ist unnötig.

Fazit – Schönheit fordert Kompromiss

HP versucht beim Envy 110, die Welt der Multifunktionsgeräte nicht ganz so nüchtern aussehen zu lassen. Vielmehr regiert beim Envy das Design. In manchen Punkten wie dem Gehäuse, den verwendeten Materialien sowie dem Display ist das gelungen. Am Innenleben müsste der Hersteller jedoch noch feilen. Merkmale wie die integrierte Duplex-Einheit sind zwar lobenswert, müssen sich jedoch wegen des verkleinerten Druckbilds Kritik gefallen lassen. Im mangelnden Arbeitstempo gibt’s klare Defizite. Und die hohen Verbrauchswerte fallen selbst dann ins Gewicht, wenn das Gerät eher selten zum Einsatz kommt. Wer ein schwarze Variante bevorzugt, kann sich das baugleiche Modell HP Envy 114 ansehen.