Crucial M500 Test: Moderner Preisbrecher in TByte-Nähe

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Test Carsten Spille

Die Crucial M500 SSD soll mit einem absoluten Kampfpreis von 599 US-Dollar für 960 Gigabyte Speicherplatz auf Kundenfang gehen. Der verbesserte Marvell-Controller 88SS9187 soll gemeinsam mit hauseigenem 20-nm-MLC-NAND für ansprechende Performance sorgen. Wir haben die Crucial M500 SSD mit 960 Gigabyte durch unseren Parcours gescheucht und präsentieren den PCGH-Test samt Benchmarks und Messungen zum Stromverbrauch.

Die Eigenschaftenliste der aktuellen Crucial-SSD M500 lässt nichts vermissen: SATA-6GB/s-Anschluss, aktueller Marvell-Controller 88SS9187, 1 GiByte DDR3-Cache, 16x 512-GBit-NAND mit insgesamt 1 TByte Speicherkapazität, NCQ, TRIM, AES-Verschlüsselung in Hardware ohne Performanceverlust und Preise, von denen vor einem Jahr kaum zu träumen war. Wir fühlen der M500 in der großen Version mit 1 TByte Speicher (und 960 GByte/894 GIByte nutzbarer/formatierter Kapazität) auf den Zahn und verraten in diesem Test, was Sie für Ihr Geld erwartet.

Crucial war mit der C300 "Real-SSD" einer der Pioniere für schnelle SATA-6GB/s-SSDs. Doch das Vorpreschen hatte seinen Preis: Die Nachzügler konnten auf verbesserte Controller warten und einige Optimierungen von Beginn an in ihre Firmware einfließen lassen. Daher konnten sich die Crucial C300- und später die M4-Modelle nur selten an der Spitze unabhängiger Performance-Tests platzieren. In manchen Disziplinen schnitten sie allerdings traditionell gut ab: Im AS-SSD-Benchmark zum Beispiel düpierten sie die mit Kompression arbeitenden Sandforce-Modelle, welche ihnen in der Standard-Übertragungsrate überlegen waren. Doch auch hier kamen später Modelle anderer Marvell-Kunden, welche nochmals mehr Performance aus den NAND-Speichern herauskitzelten.

Mit d Crucial M500 960GB FWMU02 12 Quelle: PC Games Hardware Crucial M500 960GB FWMU02 12 er M500-Reihe, die am heutigen 9. April offiziell ihren Startschuss erlebt, will Crucial wieder ganz vorne mitspielen, auch wenn die Spitzenposition bei Benchmark-Vergleichen nicht das einzige Ziel der Optimierungsbemühungen ist. Dank 20-nm-MLC-NAND aus dem Joint-Venture von Intel und Micron (dessen Tochter Crucial ist), können in 16 NAND-Modulen jeweils 512 GBit (64 GByte) zu einem günstigen Preis untergebracht werden - die UVP der M500 liegt bereits auf oder unter dem niedrigen Straßenpreis anderer, bereits erhältlicher Modelle und dürfte demnächst weiter nachgeben. Der PCGH-Preisvergleich führt die getestete 960-GB-Version bereits ab circa 500 Euro - 52 Cent pro Gigabyte!

Apropos Gigabyte: Im Gegensatz zu den früheren Crucial-SSDs kommen die M500-Modelle mit den von anderen Herstellern bekannten, reservierten Speicherbereichen in der typischen Größe von 6,25% des physikalisch vorhandenen Speicherplatzes. Dies dient sowohl zur Erhaltung der Performance über einen längeren Zeitraum als auch zur Bereitstellung von Ersatzspeicher, sollte einmal eine Zelle ausfallen und vom Controller als defekt markiert werden.

SpeicherplatzSequenzielles Lesen (max.)Sequenzielles Schreiben (max.)Random 4KB Read (max.)Random 4KB Write (max.)SchnittstelleUVP (US-Dollar)
120 GB500 MB/s130 MB/s62k IOPS35k IOPSSATA 6Gb/s129,99
240 GB500 MB/s250 MB/s72k IOPS60k IOPSSATA 6Gb/s219,99
480 GB500 MB/s400 MB/s80k IOPS80k IOPSSATA 6Gb/s399,99
960 GB500 MB/s400 MB/s80k IOPS80k IOPSSATA 6Gb/s599,99

Auf alle Modelle gewährt Crucial drei Jahre Garantie und gibt an, dass 72 Terabyte an Schreibleistung durchgehalten werden sollen. Das entspricht rund 40 Gigabyte pro Tag über einen Zeitraum von fünf Jahren.

In der zum Test vorliegenden Version ist der aufklebbare Plastikrahmen zur Montage in Schächten für 9,5 mm Bauhöhe das einzige Zubehör, welches seinen Weg in den Karton fand - was jedoch ausreicht. SATA-Kabel liegen Mainboards bei, Stromkabel Netzteilen, nur eine einfache Kloning-Software wäre sinnvoll. Möglicherweise wird Crucial wie bei der M4 auch noch eine Kit-Version mit reichhaltigerer Ausstattung nachschieben,

Die Preise beginnen zum Veröffentlichungszeitpunkt bei 100 Euro (klicken Sie für laufend aktualisierte Preissuche) für die 120-GB-Version, ab 180 Euro (klicken Sie für laufend aktualisierte Preissuche) für die M500 mit 240 GB, die 480er-Version kostet rund 320 Euro (klicken Sie für laufend aktualisierte Preissuche) und unser Testmodell mit 960 Gigabyte Speicherplatz wechselt für etwas über 500 Euro den Besitzer (klicken Sie für laufend aktualisierte Preissuche).

Test-Details und Stromverbrauch Crucial M500 (960 GB)

Unser Testmuster der Crucial M500 kam, wie erwähnt, mit einer kargen Ausstattung, die Puristen aber das nötigste an die Hand gibt. Der Speicherplatz beträgt 1 Terabyte, wovon 960 Gigabyte für den User nutzbar sind - und so vermarktet Crucial die SSD auch. Formatiert unter Windows 7 x64 bleiben 894 GiByte davon in der Windows-Anzeige übrig, der Unterschied kommt durch die verschiedene Berechnung zustande: 1.000 Byte sind ein Kilobyte (KB), 1.024 Byte dagegen ein Kibibyte (KiB). Das summiert sich in den Kapazitätsregionen der M500 auf bis zu 66 Gigabyte Unterschied.

Die Firmware der M500 trägt derzeit Version MU02, ein Update gab es für unseren Test noch nicht.

Der Stromverbrauch der SSD liegt bei 0,66 Watt im Leerlauf und bis zu 3,8 Watt im IOMeter-Benchmark, was schon einer extremen Belastung entspricht. Der sehr gute Wert unter Last entspricht dabei dem einer Samsung SSD 840 Basic - allerdings mit nur 250 GByte. OCZ Vector und Corsair Neutron brauchen circa ein Watt mehr (jeweils in der 480/512-GByte-Version).

Der Leerlauf-Wert hingegen könnte besser sein - manche SSDs begnügen sich hier bereits mit der Hälfte (Toshiba THNSNF512GC) oder wie Samsungs SSD 840 (Pro) gar einem Drittel der 0,66 Watt, welche sich die Crucial M500 im Test genehmigt.

Benchmarks Crucial M500 (960 GB)

Während Crucial in unseren Tests stets Mühe hatte, mit den auf hohe Performance hin optimierten Konkurrenzmodellen Schritt zu halten, schließt die M500 diese Lücke. Benchmarkrekorde fährt zwar auch die M500 nicht ein, aber für eine derart kostengünstige Lösung - 52-Euro-Cent pro Gigabyte ab Launch! - sind die Ergebnisse in Schlagdistanz zur Leistungsspitze mehr als nur beachtlich. Zumal sich die Frage stellt, ob der Anwender die Differenzen auf sehr hohem Gesamtniveau überhaupt bemerkt - denn die Zugriffszeiten der Crucial M500 (960 GB, FW MU02) sind sehr gut: 0,04 ms im Mittel Lesend und 0,06 ms mittlerer Schreibzugriff sind deutlich besser als die 0,1 bis 0,2 ms, welche die meisten Sandforce-basierten SSDs erreichen und gleichzeitig ein großer Schritt gegenüber den Vorgängermodellen.

Im für SSD-Vergleiche beliebten AS-SSD-Benchmark, fällt mit der M500 die 1.000-Punkte-Marke und es fehlt nur mehr wenig zur absoluten Performance-Spitze.

Aufgrund der (besonders bei Sandforce-SSDs) auftretenden Messschwankungen haben wir jeweils fünf Durchläufe der Benchmarks durchgeführt und das jeweils höchste und niedrigste Ergebnis verworfen, aus den drei verbliebenen Werten haben wir das arithmetische Mittel gebildet.

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Crucial M500 960GB FWMU02 Benchmark 5
Crucial M500 960GB FWMU02 Benchmark 5 Crucial M500 960GB FWMU02 Benchmark 6

Fazit: Crucial M500 (960 GB)

Crucial M500 960GB FWMU02 10 Quelle: PC Games Hardware Crucial M500 960GB FWMU02 10 Crucial gelingt mit der M500 ein fulminantes Comeback in die SSD-Oberliga: Aktuelle Technik, überzeugende Performance und ein günstiger Preis lassen Bewegung auf dem SSD-Markt erwarten. Eine echte Schwäche konnten wir im Test nicht ausmachen. Die Ausstattung mag manchem Kunden etwas knapp erscheinen und wer auf absolute Spitzenperformance Wert legt, der findet zumindest im Terabyte-Bereich bei 2,5-Zoll-SSDs bislang keine Alternativen.

Bei den kleineren, im Falle der M500 bisher nicht von uns getesteten Modellen, trifft die Crucial M500 unter anderem auf die starken Modelle von OCZ, Samsung und Corsair - wie dieser Vergleich ausgeht, können wir Ihnen hoffentlich bald beantworten.

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    • Kommentare (49)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Icedaft Lötkolbengott/-göttin
        AW: Crucial M500 Test: Moderner Preisbrecher in TByte-Nähe

        Bei 500GB Samsung 840 Basic Series 2.5" (6.4cm) SATA 6Gb/s TLC Toggle ist Sie noch mal 10€günstiger incl. Versand.

        Ich habe vor 2 Jahren auch noch 190€ für meine OCZ Vertex II mit 128Gb bezahlt.
      • Von beren2707 Moderator
        AW: Crucial M500 Test: Moderner Preisbrecher in TByte-Nähe

        Fortschritt? Ein 15"-TFT mit 1024x768 hat auch mal >1000€ gekostet.
        Meine Samsung 830 256GB hat mich z.B. 149€ gekostet. Die von dir genannte SSD gabs auch schon für ~250€; keine Sorge, ist gute Qualität.
      • Von neflE Software-Overclocker(in)
        Ich bin Schon seit einiger zeit raus Aus dem SSD Kram.
        Wie kommt es denn das die hier so günstig ist?
        http://www.amazon.de/gp/a...
        Oder ist die einfach billig? Also ist da irgendwo der Haken?
        Es tut mir leid für die jetzt vermeintlich doofe frage, aber hier sind ja hoffentlich ein paar aus dem SSD-Fachbereich.
      • Von Supeq Software-Overclocker(in)
        AW: Crucial M500 Test: Moderner Preisbrecher in TByte-Nähe

        Zitat von Xaipe
        Und wenn sie die Qualität einer M4 hat, dann mal gute Nacht.

        Damit hast du dich als Hardware-Noob geoutet
      • Von Icedaft Lötkolbengott/-göttin
        AW: Crucial M500 Test: Moderner Preisbrecher in TByte-Nähe

        Hier hast du einen Test in deutscher Sprache:

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