Testbericht

LG GW620

19.4.2010 von Redaktion connect, Markus Eckstein, Athanassios Kaliudis und Michael Peuckert

Es hat eine ganze Weile gedauert, bis auch LG auf den mittlerweile unaufhaltsam rollenden Android-Zug aufgesprungen ist. Doch nun legen die Südkoreaner los und bringen mit dem UMTS-Modell GW620 ihr erstes Smartphone mit dem Google-Betriebssystem auf den Markt.

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Testbericht
  1. LG GW620
  2. Datenblatt
  3. Wertung
LG GW620
LG GW620
© Archiv

Pro

  • sehr attraktiv gestylt
  • Handling problemlos
  • Ausstattung erfreulich üppig

Contra

  • Touchscreen in Diagonalen knapp

Hochwertiger Strahlemann

Das LG GW620 ist ein für Android-Verhältnisse mit 330 Euro recht günstiges Smartphone, das neben einem Touchscreen auch eine ausziehbare Qwertz-Tastatur mitbringt. Obendrein ist der Newcomer sehr attraktiv gestylt - beste Voraussetzungen also, um die steigende Zahl an Android-Fans neugierig zu machen.

Zum guten ersten Eindruck tragen auch die saubere Verarbeitung und das recht wertige Gehäuse bei: Während die Rückseite einen matten und griffgünstigen Anstrich trägt, macht die Front mit ihrem Mix aus gebürstetem Metall und glänzendem Kunststoff optisch einiges her. Trotz Tastatur und großem 1500-mAh-Akku liegt das Gewicht mit 143 Gramm ebenso im grünen Bereich wie die Bauhöhe von knapp 18 Millimetern - sogar in der Hosentasche lässt sich das GW620 noch einigermaßen bequem transportieren.

LG GW620
© Archiv

Der resistive Touchscreen ist mit seinen 3 Zoll in der Diagonalen zwar etwas knapp bemessen, dank der Auflösung von 320 x 480 Pixeln ist die Lesbarkeit aber gut - sowohl bei Menü- als auch bei Webinhalten. Für eine resistive Anzeige reagiert das LG-Exemplar enorm schnell auf Eingaben. So fix sogar, dass man im ersten Moment meint, einen kapazitiven Touchscreen vor sich zu haben.

Doch nicht nur hier kann die Anzeige überzeugen, sondern auch in punkto Helligkeit: Mit seinen maximal möglichen 538 cd/m2 ist das LG GW620 ein echter Strahlemann. Um den Akku im Alltag nicht zu sehr zu belasten, sollte man aber besser die automatische Helligkeitsregelung aktivieren - selbst damit leuchtet das LG immer noch heller als viele Konkurrenten.

Tastatur bietet echten Mehrwert

Ein weiterer Lichtblick ist die Qwertz-Tastatur. Ist diese ausgezogen, zeigt das LG GW620 sämtliche Displayinhalte im Querformat an. Das fünfzeilige Keyboard bietet gut bedienbare, klar voneinander abgesetzte Drücker mit einem sauberen Feedback. Sogar eine 5-Wege-Navigation ist hier verwirklicht. Das Schreiben von Texten gelingt denn auch problemlos.

Einzige Schwachstelle: Die Tastatur des connect-Testgeräts trägt einen hellblauen Anstrich. Da auch die Tasten blau beleuchtet sind, kann man bei direkter Sonneneinstrahlung fast nichts mehr erkennen. Alternativ ist das LG GW620 aber auch mit einer silberfarbenen Tastatur erhältlich. Hier sollte dieser Effekt nicht so sehr zum Tragen kommen.

Aufgebohrte Benutzeroberfläche

Das LG GW620 kommt mit der schon etwas betagten Android-Version 1.5 aus dem Karton, die von LG aber etwas modifiziert wurde. So hat der Nutzer die Möglichkeit, zwischen der originalen Android- und einer LG-eigenen Benutzeroberfläche zu wählen. Letztere besitzt als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ein nach Themen geordnetes Hauptmenü mit großformatigen Icons. Allerdings muss man hier im Vergleich zum Original mehr scrollen, um alle Menüeinträge anschauen zu können.

LG GW620
My e-Mail zeigt alle verwendeten E-Mail-Konten auf einen Blick.
© Foto: Hersteller

Kurios: Im Hauptmenü stehen gleich drei verschiedene E-Mail-Programme zur Wahl. Wer mehrere unterschiedliche Mailkonten nutzen möchte, greift am besten zu "My e-mail", das nicht nur mit allen E-Mail-Providern klarkommt, sondern darüber hinaus auch noch die Synchronisation mit einem Exchange-Konto und damit auch mit Outlook beherrscht. Ein weiterer Unterschied zum Original-Android-Gesicht: Die Shortcuts für Telefonie, Nachrichten und Telefonbuch lassen sich aus jeder der drei mit Widgets und Programmen konfigurierbaren Standby-Ebenen direkt erreichen. Auch das soziale Netzwerken kommt nicht zu kurz, denn LG bietet über das Icon "SNS" direkten Zugang zu Facebook und Konsorten.

Das Handling klappt im Großen und Ganzen problemlos. Vor allem das zackige Tempo, mit dem das LG GW 620 auf Eingaben reagiert, begeistert - so macht das Zappen im Menü wirklich Spaß und wächst sich nicht zur Geduldsprobe aus. Lediglich die Sensortaste für den Zurück-Befehl ist neben dem Hardkey für den Aufruf der Optionen etwas ungünstig platziert - da sie sehr empfindlich reagiert, bremst man sich beim Aufrufen der Optionen öfter selbst aus, da man aus Versehen die Zurücktaste gleich mit betätigt und wieder am Anfang seines Bemühens steht.

Ordentliche Ausstattung

Die Ausstattung des Androiden fällt angesichts des günstigen Preises erfreulich üppig aus. So hat das LG GW620 in Sachen Connectivity alle aktuellen Standards an Bord. Neben HSPA und EDGE sind WLAN, GPS und Bluetooth mit von der Partie; der Kurzstreckenfunk kommt allerdings mit recht wenigen Profilen daher.

Auch Multitasking, also das gleichzeitige Ausführen mehrerer Programme, beherrscht das LG GW620. Dank dem Programm "Quickoffice" lassen sich auch Office-Dokumente betrachten. Hier muss der Nutzer also nicht erst den Android-Market ansurfen, um sich ein entsprechendes Programm herunterzuladen.

Der HTML-Browser hinterließ im Test ebenfalls ein gutes Bild. Die Darstellung passt und die Geschwindigkeit kann sich sehen lassen. Weniger Begeisterung ruft der mit 174 MB knapp bemessene interne Speicher hervor, dem beim Testgerät aber immerhin eine 1-GB-Karte für den MicroSD-Slot zur Seite steht.

Für musikalische Unterhaltung sorgt beim LG GW620 neben dem UKW-Radio ein hübscher Musicplayer mit Coveranzeige von LG, alternativ ist auch das Original- Android-Exemplar vorhanden. Das mitgelieferte Stereo-Headset dockt über eine 3,5-mm-Klinkenbuchse direkt am LG GW620 an und sollte schnellstens gegen ein weniger dumpf klingendes Exemplar ersetzt werden. Dann klappt es auch mit einer guten Soundperformance. Der Mediaplayer und die Foto-Galerie erfreuen ebenfalls mit toller Optik. Das trifft auch auf die 5-Megapixel-Kamera zu, deren Qualitäten im Test überzeugten. Ausgestattet ist die Linse mit Autofokus, Fotolicht und diversen Aufnahmemodi.

Keine Ausrutscher im Labor

Oftmals verspielten die Testkandidaten von LG bei den Labormessungen ein bis dahin gutes Gesamtergebnis. Das LG GW620 reiht sich hier glücklicherweise nicht ein, sondern glänzt ganz im Gegenteil mit einer maximalen Standby-Zeit von 26 Tagen.

Auch die Gesprächszeit fällt mit knapp zehn Stunden im GSM- sowie knapp fünf Stunden im UMTS-Betrieb positiv aus. Die Messwerte beim Empfang und bei der Akustik können sich ebenfalls sehen lassen.

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