Testfazit

Testnote

2,8

befriedigend

Ansprechende Materialien, prima Haptik und ein helles, superscharfes Display, das mit seiner spektakulären Form ein echter Hingucker ist: Das Galaxy S6 Edge ist schnell und top ausgestattet – allerdings weniger flexibel als die Vorgänger.

Pro
  • Spektakuläres Display
  • Tolle Verarbeitung, ansprechendes Gehäuse
  • Hohes Arbeitstempo
  • Prima Kamera
  • Funktion fürs drahtlose Laden an Bord
  • Fingerabdrucksensor
Kontra
  • Kein Speicherkartenschacht
  • Akku fest verbaut
  • Nicht wasserdicht
Update (22.1.2016): Bald ist es soweit: Android 6.0 Marshmallow steht für das Samsung Galaxy S6 Edge in Kürze bereit. Zurzeit probiert der Hersteller das neue Betriebssystem in einem geschlossenen Beta-Test aus, in dessen Genuss nur ein kleiner, ausgesuchter Teilnehmerkreis kommt. Die gute Nachricht: Auch für den „normalen“ Besitzer eines S6 kann es nicht mehr dauern, bis Android Marshmallow auf dem Smartphone landet.

Was macht das S6 Edge besonders


Schon das Galaxy S6 erfüllt die Erwartungen, die viele in puncto Material und Verarbeitung an die neue Generation hatten – das Galaxy S6 Edge setzt noch einen drauf. Bisher war das Rezept für Samsungs S-Klasse simpel: Man nehme die neueste Technik und packe sie in ein Kunststoff-Gehäuse mit wechselbarem Akku und Speicherkarte. Damit ist jetzt Schluss: Das Samsung Galaxy S6 Edge markiert einen radikalen Bruch mit den Grundprinzipien aller früheren S-Klasse-Geräte. Wer die Anschaffung in Erwägung zieht, erfährt in der Kaufberatung von Samsung Galaxy S6 und Galaxy S6 Edge, welches das richtige Handy ist, ob sich der Umstieg von einem Vorgänger lohnt, was die Geräte mit Vertrag kosten und wo Sie vielleicht ein Schnäppchen machen.

Galaxy S6 Edge: Der erste Eindruck


Das auffälligste Merkmal des Galaxy S6 Edge ist der zum Rand hin gewölbte Bildschirm. Beim Riesen-Smartphone Galaxy Note Edge war das Display nur an der rechten Seite gebogen; beim S6 Edge befindet sich die Wölbung an beiden Seiten, allerdings ohne zusätzliche Pixel-Reihen. Das S6 Edge ist zudem viel dünner (7 statt 8,1 Millimeter) und etwas schmaler (70,1 statt 72,5 mm) als der Vorgänger Galaxy S5, nur die Kameralinse ragt rund 1,5 Millimeter heraus. Insgesamt liegt das S6 Edge damit ähnlich gut in der Hand wie das iPhone 6. Im Vergleich zum normalen S6 ist es aber etwas kantiger auf der Unterseite.
Samsung Galaxy S6 Edge
Das Samsung Galaxy S6 Edge gibt es in Weiß, Gold, Grün und Schwarz.
Foto: Samsung


Der Edge-Bereich


Während Samsung der gebogenen Displaykante im Galaxy Note Edge üppige Zusatzfunktionen spendierte, blieb davon beim S6 Edge nur wenig übrig: Die Wölbung dient hier nicht als dauerhaftes seitliches Zusatzdisplay, etwa zum schnellen Zugriff auf die Lieblings-Apps. Stattdessen ist sie einfach Teil des normalen Bildschirms, der sich eben an den Seiten etwas neigt. Was bringen die gewölbten Seiten? Vor allem machen sie die Bedienung angenehmer: Es fühlt sich gut an, mit dem Daumen über die Rundung zu wischen, ähnlich wie früher etwa beim Nokia Lumia 920. Horizontale Wisch-Gesten gelingen leichter. Bisher sind diese bei Android zwar nur selten nötig, Samsung hat sich aber einige Zusatzgesten einfallen lassen: So zeigt ein Fingerwisch von rechts nach links über die Bildschirmkante den letzten Anrufer an, und Sie können in sofort zurückrufen. Im Standby lässt sich die Gehäusekante des abgedunkelten Displays als Statusanzeige verwenden. Streichen Sie mit dem Finger nach oben und unten an der Kante entlang, erscheinen in diesem Bereich Uhrzeit und Wetterinfos – und Sie können die Angaben sogar ablesen, wenn das Handy liegt: So dient es als Nachttisch-Uhr.

Eine runde Sache: Helles und scharfes Display


Das Super-AMOLED-Display beider S6-Varianten zeigt knackige Farben und starke Kontraste. Es ist genauso groß wie beim Galaxy S5 (5,1 Zoll Diagonale), aber viel schärfer. Mit 2560x1440 Pixeln erreicht es einen rekordverdächtigen Schärfewert von 577 ppi. Laut Samsung ist es damit das derzeit schärfste Smartphone-Display überhaupt. Allerdings braucht man richtig gute Augen, um den Pixelzuwachs gegenüber einem Full-HD-Display überhaupt zu erkennen. Bei der Helligkeit ist der Unterschied dagegen deutlicher: Das S6 Edge ist nicht nur heller als ein Galaxy S5, sondern setzte mit 763 Candela pro Quadratmeter einen neuen Bestwert unter den von COMPUTER BILD getesteten Smartphones – und das, obwohl AMOLED-Displays eigentlich als dunkler gelten.

Smartphone-Test

Ohne Ecken und Kanten? Samsung Galaxy S6 Edge im Test!

Foto: COMPUTER BILD
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Design: Wer schön sein will, muss leiden


Samsung Galaxy S6 Edge
Die Hülle: Metallrahmen und abgerundete Glasscheibe beim Samsung Galaxy S6 Edge.
Foto: Samsung
Der Gehäuserahmen besteht aus einem Stück Aluminium, die untere Seite sieht der des iPhones 6 auffällig ähnlich. Das neue Design bringt allerdings eine Einschränkung mit sich: Das Gehäuse lässt sich nicht mehr öffnen. Damit fallen drei Vorteile des Vorgängers weg: Es gibt keinen Speicherkarten-Schacht, keinen wechselbaren Akku, und das Gehäuse ist nicht wasserdicht. Für den ein oder anderen Fan von Samsungs Galaxy-S-Familie ist das sicher ein herber Schlag.

Geschwindigkeit: Acht Kerne im Benchmark-Test


Beim ersten Ausprobieren und im Test erwies sich das S6 Edge als sehr schnelles Arbeitsgerät. Die Bedienung ist flüssig und einfach, die Menüs flutschen nur so über das schicke Display. Dafür sorgen auch Samsungs Achtkern-Prozessor Exynos 7420 und 3 Gigabyte RAM mit der angeblich bis zu 88 Prozent schnelleren LPDDR4-Technik. Die 14-Nanometer-Fertigung soll ein 20 Prozent höheres Arbeitstempo ermöglichen – bei 35 Prozent weniger Stromverbrauch. In den Benchmark-Tests schnitt das Edge sogar etwas besser ab als das S6. Nur die etwas lahme Videoschnittfunktion passte nicht ins Bild. Im Antutu-Benchmark lag das Edge deutlich vor dem HTC One M9 und dem Galaxy S6. Im Geekbench Single Core waren iPhone 6 und 6 Plus etwas flotter; im Geekbench Multi-Core war das Edge dagegen mit Abstand am schnellsten und lag vor dem HTC One M9 und dem S6. Im GFX Bench (Manhattan Offscreen) sind S6 und Edge Spitze. Im Manhattan Onscreen, wo die native Auflösung berechnet wird, lag das iPhone 6 vor One M9 und iPhone 6 Plus.

Funk und Empfang


Auch die Funkanbindung ist jetzt flotter: Das S6 Edge ermöglicht LTE-Verbindungen mit bis zu 300 Mbps und hat WLAN-ac mit MIMO-Technik (mehrere Antennen parallel) an Bord. Der Test ermittelte gute Sende- und Empfangswerte und eine geringe Strahlung – eine saubere Leistung.
Samsung Galaxy S6 Edge
Selten waren Materialien und Verarbeitung eines Samsung-Handys so überzeugend.
Foto: COMPUTER BILD

Galaxy S6: Speicher

Alle S6-Varianten sind jetzt mit großem internem Speicher erhältlich, wahlweise 32, 64 oder 128 GB im schnellen neuen UFS-2.0-Standard (Universal Flash Storage), der auch bei SSD-Festplatten zum Einsatz kommt. Laut Samsung sollen sich Daten damit bei halbiertem Energieverbrauch 2,7-mal schneller als im bisherigen internen Speicher und rund zwölfmal schneller als bei typischen Speicherkarten aufrufen lassen. Ärgerlich ist allerdings der Verzicht auf einen leicht auswechselbaren Akku: Nach rund zwei Jahren Gebrauch zeigt ein Akku bereits deutliche Zeichen der Altersschwäche. Während der Austausch sonst nur wenige Euro kostet, ist dafür bei den Samsungs-Smartphones der Service gefragt. Kosten? Noch nicht bekannt.


Kamera: Gleiche Auflösung, bessere Technik

In allen S6-Varianten verbaut Samsung neue Kamera-Module. Die Hauptkamera kommt wie der Vorgänger mit 16 Megapixeln, aber mit zwei wichtigen Neuerungen: Mit einer Blende von f1,9 (Vorgänger: f2,2) soll das Objektiv lichtstärker sein. Außerdem ist jetzt ein optischer Bildstabilisator eingebaut. Ähnlich wie bei den Lumia-Topmodellen (etwa dem Lumia 830 und 930) oder dem iPhone 6 Plus von Apple sorgt diese Stabilisierung dafür, dass Videos weniger stark verwackeln. In Räumen mit wenig Licht sind dank längerer Belichtungszeiten zudem hellere Aufnahmen möglich. Für kontraststärkere Fotos soll die automatische HDR-Funktion sorgen. Auch bei der Zeitlupenfunktion folgt Samsung Apple: Videos im Schleichgang lassen sich jetzt mit ähnlicher Frequenz von 240 Bildern pro Sekunde (FPS) mit 1280x720 Pixeln aufnehmen. Der Autofokus stellt automatisch auf Gesichter scharf, selbst wenn sich die Personen bewegen (tracking autofocus). Detailreichere Aufnahmen als der Vorgänger bietet die Frontkamera: Statt 2 Megapixeln (S5) sind 5 Megapixel mit einer Blende von f1,9 eingebaut (S5: f2,4).

Galaxy S6 Edge: Testfotos


Unabhängig von der Bildqualität begeisterte der Schnellstartmodus: Es reicht, zweimal nacheinander die Home-Taste zu drücken – schon startet die Kamera-App, auch bei gesperrtem Handy. Das dauert nur 0,7 Sekunden. Im Test mussten sich die Kameras des S6 und des S6 Edge in mehreren Alltagsszenarien mit dem iPhone 6 Plus, dem Lumia 1520 sowie teils auch mit einem Vorserienexemplar des HTC One M9 messen. Das Ergebnis: Bei Aufnahmen mit wenig Licht ohne Blitz liefert das S6 Edge bisweilen hellere, schärfere und rauschärmere Aufnahmen als das iPhone 6 Plus; die Fotos sind teilweise schäfer als die der Lumia-1520-Kamera. Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger Galaxy S5. In der Fotostrecke sehen Sie die Vergleichsbilder.

Betriebssystem und Bedienung


Samsung Galaxy S6 Edge
An der Rückseite sollst du es erkennen: Grün ist exklusiv dem S6 Edge vorbehalten, Blau darf nur das Galaxy S6 tragen.
Foto: COMPUTER BILD
Das S6 und das S6 Edge kommen mit Android 5.0. Im Vergleich zu früher ist Samsungs eigene Benutzeroberfläche Touchwiz etwas dezenter und stilvoller. Und sie ermöglicht einige Tricks, um schneller zum Ziel zu kommen: Die Smart-Manager-Funktion erlaubt schnellen Zugriff auf wichtige Funktionen, etwa Infos zum Stromverbrauch, zur Aktivierung des Ultra-Stromsparmodus sowie den Aufruf der eingebauten Sicherheitssoftware von McAfee. Das S6 Edge bietet gegenüber dem normalen S6 zudem einige Bedien-Extras, ersetzt etwa die sonst üblichen Status-LEDs. So leuchtet bei eingehenden Anrufen der gesamte Bildschirm in der Farbe auf, die für den jeweiligen Kontakt festgelegt wurde. Dank der Wölbung sieht der Nutzer das auch, wenn das Handy mit dem Display nach unten auf dem Tisch liegt. Tippt er bei eingehendem Anruf auf die Blitz-LED, weist das S6 Edge den Anruf dann automatisch ab und schickt eine SMS an den Absender.

Akkulaufzeit


Der Akku des Edge bekam zarte 50 Milliamperestunden (mAh) mehr spendiert als der des Galaxy S6 – mit 2.600 mAh hielt er im Test bei intensiver Nutzung 12 Minuten länger durch, insgesamt 9 Stunden und 28 Minuten. Das ist allerdings kein Ruhmesblatt: Das Galaxy S5 lief immerhin eine Stunde länger, das iPhone 6 Plus überbietet das Edge um satte 5,5 Stunden.

Drahtloses Laden ohne Zusatzhülle


Wer das Handy auf einer Induktionsladeschale laden will, musste bei früheren Galaxy-Modellen extra die Rückseite gegen eine etwas dickere Variante mit eingebauter Ladespule austauschen; jetzt ist die drahtlose Technik bereits eingebaut. Der Clou: Neben der neueren Powermatters-Ladetechnik (PMA), die es bereits in einigen Restaurantketten in den USA gibt, beherrschen das S6 und das S6 Edge auch die etablierte Qi-Ladetechnik früherer Galaxys. Im Test ließen sich beide S6-Modelle auch auf einer gängigen Qi-Ladeschale aufladen. Und mit einer der neuen Ladeschalen, die Samsung gleichzeitig mit dem S6 vorstellte, klappt auch das Aufladen eines S5 und eines Lumia 930. Laut Samsung dauert das vollständige Laden nur halb so lang wie beim iPhone 6. Und falls es mal schnell gehen muss, sollen zehn Minuten Ladezeit für vier Stunden Betriebszeit reichen.
Farben Samsung Galaxy S6 Edge
Drahtloses Laden ist ohne Zusatzcover möglich. Trotzdem bleibt das S6 Edge mit nur sieben Millimetern sehr schlank.
Foto: COMPUTER BILD

MWC Best Product Award Smartphone
Mario Winter (Mitte), Director IT & Mobile Marketing bei Samsung, nimmt den Best Product Award von Alexander Krug (Leitung Content Development, links) und Christian Just (Ressortleiter Telekommunikation/ Internet) entgegen.
Foto: COMPUTER BILD

Galaxy S6 Edge erhält Best Product Award


Auf der Mobilfunkmesse Mobile World Congress in Barcelona stürzte sich COMPUTER BILD ins Getümmel und machte sich auf die Suche nach den absoluten Highlights. Die wichtigsten Produkte erhielten den begehrten „Best Product Award“ der Redaktion. Das spektakuläre Galaxy S6 Edge machte in diesem Jahr das Rennen in der Kategorie „Smartphone“ – es verbindet tolles Design mit flottem Arbeitstempo, guter Kamera und superscharfem Display.

Samsung Galaxy S6 Edge: Das sagen die Amazon-Kunden


Bei Amazon erhält das Galaxy S6 Edge eine durchschnittliche Bewertung von über vier Sternen. Die eindeutige Mehrzahl der Kunden hat dem Smartphone dabei die Top-Note gegeben, nur ein kleiner Teil bewertete das Handy mit einem bis drei Sternen ein. Zu den Pluspunkten gehören meist das edle Design, das schicke Display, die schnelle Arbeitsgeschwindigkeit und die starke Kamera. Auch der Akkulaufzeit kommt insgesamt gut weg, obwohl es hier auch negative Stimmen gibt. Einige Nutzer kritisieren, dass der Akku nicht austauschbar ist und es keine Möglichkeit zur Speichererweiterung. Auch der Preis ist vielen ein Dorn im Auge.

» Alle Nutzerwertungen zum Samsung Galaxy S6 Edge

Samsung Galaxy S6 Edge
Die Rückseite steckt wie die Vorderseite unter kratzfestem Gorilla Glas 4.
Foto: COMPUTER BILD

Fazit: Das Galaxy S6 Edge ist spitze


Was mit der neuen A-Klasse begann, hat mit dem S6 Edge seinen Höhepunkt erreicht: Samsung hat seine Smartphones neu erfunden; diese legen den Ruf der hässlichen Entlein ab. Mit den Edge-Displays gibt es auch endlich eine Innovation bei Design und Material. Die Kehrseite: Der Akku lässt sich nur bei Samsung austauschen, und der hohe Kaufpreis sorgt für eine unrühmliche Platzierung in der Liste der Handy-Rekorde. Unterm Strich stimmt aber nicht nur das Design, sondern auch die Leistung – wie die aktuell beste Testnote beweist: Platz 1 für das Samsung Galaxy S6 Edge!

Samsung Galaxy S6 Edge: Marktstart und Verfügbarkeit


Samsung verlangt für das Galaxy S6 Edge mindestens 849 Euro (32 GB). Mit voller Hütte (128 GB) werden gar 1.049 Euro fällig. Das Galaxy S6 kostet jeweils 150 Euro weniger. Verkaufsstart war der 10. April 2015.
Tipps zur Gerätewahl und zum Kauf finden Sie in der Kaufberatung.