Testfazit

Testnote

2,5

befriedigend

Die Nikons 1 J2 erzielte trotz guter Fotoqualität keine bessere Gesamtnote. Denn die Systemkamera ist einfach zu mager ausgestattet und versteckt häufiger benötigte Automatikfunktionen im Bildschirmmenü. Die schlichte Optik dagegen überzeugt.

Pro
  • Gute Bildqualität
  • Eingebauter Blitz
Kontra
  • Komplizierte manuelle Bedienung
Puristisch
Die Nikon 1 J2 überzeugt optisch wieder mit einem elegant-puristischen Design. Im Vergleich zur Vorgängerin Nikon 1 J1 wurde die Auswahl an Gehäusefarben aber um knalliges Orange erweitert und silberne Umrandungen zieren den Foto- und Videoauslöser. Das Gewicht der Systemkamera beträgt unverändert 280 Gramm. Verbessert hat Nikon die Displayauflösung: Statt 460.000 Pixel füllen nun 921.000 Bildpunkte den 7,5 Zentimeter (3 Zoll) großen Kontrollmonitor. Entsprechend knackig und detailreich zeigt er die Motive. Umklappen oder drehen lässt sich der Bildschirm aber nach wie vor nicht.

» Test: Nikon 1 J1

Kreativ-Modus
Auf dem Moduswahlrad ist ein Kreativ-Modus neu hinzugekommen, der Zugriff auf Effekte wie den Weichzeichnungsfilter bietet. Dennoch ist das Rad nur zur Hälfte belegt: Die Halbautomatiken (Blenden-, Zeit- und Programmautomatik) sowie der manuelle Modus hätten bequem darauf gepasst. Stattdessen sind diese Funktionen im Menü versteckt. Etwas fummelig: Im manuellen Modus der 1 J2 wird die Verschlusszeit mit einem kleinen Wippschalter eingestellt. Die Empfindlichkeit lässt sich bis maximal ISO 3200 einstellen. Gut gelöst ist dagegen das Ein- und Ausschalten der Kamera über die Verriegelung des Objektivs.

Eingebauter Blitz

Bei der Auflösung hat Nikon es bei vernünftigen zehn Megapixeln belassen, der Verlängerungsfaktor des CMOS-Sensor (Größe 13,2x8,8 Millimeter) entspricht circa der 2,7-fachen Kleinbildbrennweite. Videos nimmt die Kamera mit voller HD-Auflösung (1080p) und Stereoton auf. Im Gehäuse versteckt ist der Blitz. Ein kleiner Schalter löst die Verriegelung, und der Blitz schnellt erstaunlich weit nach oben – hilfreich bei der Vermeidung von roten Augen auf Portraits. Mit einer Leitzahl von 3 ist seine Reichweite aber sehr eingeschränkt, zum Ausleuchten von großen Räumen eignet er sich nicht. Ein Blitzschuh für einen externen Blitz fehlt.

» Ratgeber: Besser fotografieren
Hybrid-Autofokus
Die Nikon 1 J2 nutzt einen Hybrid-Autofokus zum Scharfstellen, der im Test seine Arbeit schnell erledigte. Gemessene 0,55 Sekunden sind für die Auslöseverzögerung ein guter Wert, andere Kameras sind aber durchaus schneller. Vorfokussiert braucht die J2 nur noch 1/10 Sekunde für das Auslösen, nach 1,75 Sekunden ist die Kamera bereit für das nächste Foto. Bei aktivierter Serienbildfunktion schaffte die Nikon in höhster JPG-Auflösung 4,27 Bilder pro Sekunde – bis die Speicherkarte voll ist.

Gute Bildqualität
Für den Test war die Nikon 1 J2 mit einem 10-30 Millimeter Nikkor-Objektiv (Blende 1:3,5-5,6) bestückt, mit dem die Kamera detailreiche und scharfe Fotos machte. Nur in starken Bildvergrößerungen sind sogenannte chromatische Aberrationen zu erkennen, feine Farbsäume an Kanten mit hohem Kontrast. Die Belichtung gelingt der 1J1 sehr ausgewogen. Blitzaufnahmen gerieten allerdings etwas dunkel und wiesen sichtbaren Bildrauschen auf.

Strom und Speicher
Foto und Videos speichert die Nikon auf SD-, SDHC- und SDXC-Speicherkarten, Bilder wahlweise auch zusätzlich im RAW-Format. Im Test schafft die 1 J2 mit voll geladenem Lithium-Ionen-Akku fast 2000 Aufnahmen, neuen Strom bekommt der im mitgelieferten Ladegerät.

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Fazit: Nikon 1 J2


Die Nikon 1 J2 bekommt trotz guter Fotoqualität keine bessere Testnote. Dafür ist sie einfach zu mager ausgestattet und versteckt häufiger benötigte Automatikfunktionen im Bildschirmmenü.

Alternative: Sony NEX-5R


Die Sony NEX-5R überzeugt mit ihrem Hybrid-Autofokus und die WLAN-Funktionalität eröffnet neue Möglichkeiten. Lediglich die Smart-Remote-Control-App bietet noch zu wenig Funktionen.