SAMSUNG WAVE 723

Mit Lederklappe und Alugehäuse: Samsung Wave 723 im Test

Dank Aluminiumgehäuse und Lederklappe zeigte sich Samsungs Wave 723 im netzwelt-Test äußerst robust. Das Display hinterließ dabei aufgrund leichter Unschärfe aber einen gemischten Eindruck.

Samsung Wave 723

Das Wave 723 schließt als Mittelklassen-Handy die Lücke in Samsungs Wave-Reihe. Ausgerüstet mit Aluminium-Gehäuse und Lederklappe ist das Gerät gegen die Widrigkeiten des Handy-Alltags gewappnet.

Samsung bleibt seinem multiplen Ansatz treu. Neben der Galaxy-Reihe, die Android-Handys umfasst, sowie der Omnia-Reihe, unter der Handys mit Microsofts Windows Phone Betriebssystem vermarktet werden, führt der Hersteller auch die Wave-Reihe mit dem hauseigenen offenen Betriebssystem Bada fort. Neuestes Mitglied ist das Mittelklassen Handy Wave 723, das die Lücke zwischen den Einsteigermodellen 525 und 533 sowie den Flagschiffen Wave S8500 und dem kommenden Wave II schließt.

Verarbeitung: Handlich und hochwertig

Das Wave 723 weiß im netzwelt-Test zu gefallen. Das Gehäuse besteht zu großen Teilen aus Aluminium und hinterlässt einen edlen und robusten Eindruck. Der micro-USB-Anschluss des Gerätes lässt sich praktischerweise über einen Schiebemechanismus freilegen, umständliches Fummeln, um beispielsweise einen Gummi- oder Plastikverschluss zu lösen, entfällt damit. Auch sind alle Tasten am Gehäuse gut zu erreichen und weisen einen klaren Druckpunkt auf. Das Wave 723 besitzt sogar eine separate Kamerataste, was für Mittelklassen-Handys nicht selbstverständlich ist. Die kompakten Maße von 110 x 54 x 11,8 Millimetern und das geringe Gewicht von 100 Gramm machen das Smartphone zudem zu einem angenehmen Begleiter in Hemd- und Hosentasche.

Samsung legt dem Smartphone eine Lederklappe bei, die der Nutzer auf Wunsch am Gehäuse anbringen kann und die das Display vor Kratzern bewahren soll, wenn das Handy beispielsweise zusammen mit scharfkantigen Gegenständen wie Schlüsseln transportiert wird. Für die "Umbauarbeiten" muss der Nutzer jedoch ein wenig Kraft aufwenden. Zudem kann die Klappe nur so montiert werden, dass sie sich nach vorne wegklappen lässt. Ein Umklappen hinter das Mobiltelefon ist nicht möglich, so dass das Lederanhängsel manchmal etwas störend in der Luft hängt.

Bedienung: Handliches Gerät, winzige virtuelle Tastatur

Wie eingangs erwähnt, ist das Wave 723 sehr handlich, fast schon zierlich. Alle Gehäusetasten sind bequem zu erreichen und das Gerät liegt sicher und gut in der Hand. Der Touchscreen ist zwar mit 3,2 Zoll (8,1 Zentimeter) vergleichsweise klein, reagiert aber präzise auf Eingaben und unterstützt auch Multitouch, also die Steuerung mit mehr als einem Finger gleichzeitig.

Ein Manko ist die virtuelle Tastatur. Diese fällt beim Bada-Betriebssystem besonders im Hochformat sehr klein aus, so dass es bei jedem Schreiben eines Textes zu Tippfehlern kam. Wird das Handy ins Querformat gedreht sind die Buchstaben größer und die Zahl der Tippfehler reduziert sich deutlich.

Leistung: Solider Auftritt

Beim Start des Betriebssystems zeigt sich Bada von seiner besten Seite: während Android-Handys in der Regel bis zu 40 Sekunden und mehr zum Starten benötigen, kann der Nutzer sein Bada-Handy auch öfters einmal ausschalten, ohne im Anschluss lange Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen. Vom Einschalten bis zur PIN-Eingabe dauert es lediglich rund 22 Sekunden. Ein Wert, den ansonsten nur Windows Phone 7 Geräte erreichen.

Samsung Wave 723 im Test

Samsungs neues Mittelklassen-Handy mit dem hauseigenen Bada-System im netzwelt-Test.

Auch im Betrieb ist das Bada-System schnell. Der Browser stellt zwar keine Bestzeiten auf, aber Surfen ohne quälende Wartezeiten ist je nach Verbindungsqualität möglich. Das gleiche gilt für den Start von Apps. Der Akku zeigte im netzwelt-Test ebenfalls keine Schwächen, bei mäßiger Nutzung hielt er mehrere Tage ohne Stromzufuhr durch. Samsung selber gibt eine maximale Gesprächszeit von bis zu 6 Stunden in einem 3G-Netz an.

Display: Darstellung ohne Schärfe

Weist das Wave S8500 als Spitzenmodell der Serie noch ein Super-AMOLED-Display auf, besitzt das Wave 723 nur einen herkömmlichen 3,2 Zoll (8,1 Zentimeter) großen TFT-Bildschirm. Dieser konnte im netzwelt-Test nicht überzeugen. Zwar wurden Farben natürlich dargestellt, das Bild wies aber fast durchgängig eine leichte Unschärfe auf, was insbesondere beim Lesen von Texten auf Webseiten unangenehm auffiel.

Multimedia: Klarer Klang und Einstellungsmöglichkeiten

Wer unterwegs Musik hören möchte, aber nicht unbedingt MP3-Player und Handy mit sich tragen will, der findet im Wave 723 annähernd einen Ersatz. Der Klang des Handys erwies sich im Kopfhörer-Test als klar und deutlich. Der Standard-Mediaplayer des Bada-Betriebssystems bietet zudem einen rudimentären Equalizer und die Möglichkeit Playlisten zu erstellen. Einen iPod oder ähnlich hochwertige MP3-Player ersetzt das Smartphone damit nicht, kann aber sehr wohl mit günstigen MP3-Playern konkurrieren. Dank Bluetooth 3.0 Unterstützung lassen sich auch Bluetooth-fähige Kopfhörer kabellos mit dem Gerät verbinden. Für ausreichend Speicherplatz für die Musiksammlung kann mittels microSD-Karte gesorgt werden. Das Wave 723 unterstützt dabei Speicherkarten mit einer Kapazität von maximal 16 Gigabyte. Alternativ können auch Radioprogramme mit dem Gerät empfangen werden.

Kamera: Bilder mit geringer Detailgenauigkeit

Die integrierte Digitalkamera bietet mit einer Auflösung von fünf Megapixeln und einer LED-Fotoleuchte die Standardausstattung heutiger Smartphones. Die Bilder sind zweckdienlich: Die Farben wirken natürlich, die Kontraste sind weitestgehend in Ordnung, allerdings weisen die Testfotos eine geringe Detailgenauigkeit auf. Gleiches gilt für die Qualität der mit der Kamera gedrehten Videos. Die Kamera zieht hier zudem leicht nach, so dass sich die Funktion höchstens für Fun-Clips eignet.

Software: Android-ähnliche Oberfläche

Auf den ersten Blick sieht das Bada-System wie Googles Android aus.
Auf den ersten Blick sieht das Bada-System wie Googles Android aus.

Wer bereits ein Android-Handy von Samsung in der Hand hatte, wird sich im Bada-Betriebssystem sofort zu recht finden. Die von seinen Android-Geräten genannte Touchwiz-Oberfläche hat der Hersteller nahezu unverändert übernommen. Allerdings wirken Menüs und Icons unter Bada dem Geschmack des Testers nach immer ein wenig altbacken. Kein Wunder - basiert Bada doch auf proprietären Betriebssystemen älterer Samsung-Handys. Das muss für den Nutzer aber nicht immer nur von Nachteil sein, so bietet das System Funktionen, die moderne Systeme wie Android nicht beherrschen. Die Weckfunktion aktiviert sich beispielsweise auch, wenn das Handy ausgeschaltet ist.

Nachteilig dagegen: Zur umfangreichen Synchronisation beziehungsweise dem Austausch von Daten zwischen Smartphone und Computer setzt Samsung auf die bei vielen Nutzern unbeliebte Kies-Software. Diese gibt es bislang nur für Windows-Computer. Mac- und Linux-Nutzern bleibt hier fast nur die Möglichkeit auf das Gerät als USB-Massenspeicher zuzugreifen, dafür musste im Test allerdings eine Speicherkarte eingelegt werden. Aktuell läuft das Wave 723 noch mit der Bada Version 1.1. Samsung hat bereits die Version 1.2 angekündigt, die auch Firmware-Aktualisierungen über WLAN- oder Mobilfunkverbindung erlaubt. Ob es aber für alle Wave-Modelle ein Update geben wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

Fazit: Solides Smartphone mit netten Ansätzen

Das Wave 723 ist ein insgesamt solides Smartphone mit sauberer Verarbeitung. Die beiliegende Lederklappe ist zudem eine nette Zugabe und erspart dem Nutzer den Kauf einer zusätzlichen Schutzhülle. Getrübt wird der Eindruck durch das schwache, unscharfe Display, das insbesondere beim längeren Lesen negativ auffällt. Zudem spielt das Bada Betriebssystem im Markt derzeit noch keine gewichtige Rolle. Dementsprechend überschaubar ist die Anzahl der verfügbaren Applikationen. Derzeit stehen laut Samsung rund 2.300 Anwendungen bereit. Zum Vergleich: Apples App Store beherbergt 250.000 Apps, Googles Android-Market 100.000 Programme, Nokias Ovi Store 18.000 Apps. Microsoft Windows Phone 7 Marketplace kommt wenige Woche nach der Veröffentlichung bereit auf 3.000 Apps.

Wer hiermit leben kann und ein sauber verarbeitet sowie einfach zu bedienendes Smartphone sucht, kann das Wave 723 aber in die engere Auswahl mit einbeziehen. Das Mobiltelefon ist in Deutschland seit Mitte November für 349 Euro erhältlich. Für diesen Preis erhält der Nutzer mittlerweile aber auch ältere Highend-Geräte auf Android-Basis, etwa das Xperia X10.

Samsung Wave 723

Sagt euch nicht zu? Ihr sucht nach passenden Alternativen? Eine umfangreiche Liste an Samsung Wave 723-Alternativen halten wir für euch in unserer Smartphone-Übersicht bereit.

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