Am höchsten bewertete kritische Rezension
3,0 von 5 SternenViel Zubehör erforderlich
Rezension aus Deutschland vom 26. Juli 2014
Ich habe die GoPro Hero3+ silver jetzt ein paar Wochen und bin eigentlich ganz zufrieden damit. Zunächst möchte ich einmal ein Wort zur Größe verlieren. Auf Grund der Bilder ist diese nämlich schwer abzuschätzen. Die Kamera ist erstaunlich klein, vielleicht halb so groß wie eine übliche Zigarettenschachtel. Sie bedeckt die Handfläche nicht, selbst wenn sie im wasserdichten Gehäuse eingebaut ist.
Die Bildqualität ist gut, das Objektiv produziert einen deutlich erkennbaren Fischaugeneffekt, d.h. das Bild ist rundlich verzerrt, wenn der Bildmittelpunkt unterhalb des Horizonts liegt, dann erscheint eine "Erdkrümmung", was auch ein netter Effekt ist. Das Bild ist zwischen vielleicht 10cm bis unendlich scharf. Die Bildverarbeitung ist recht gut. Mir scheint, dass hier ein leichter HDR-Effekt eingesetzt wird, d.h. die Schatten sind etwas heller und die Lichter etwas dunkler. Man muss weniger nachbearbeiten, als bei einer normalen Kamera. Das Bildformat ist jpeg, genau wie bei anderen Kompaktkameras. Der ambitionierte Fotograf vermisst das RAW-Format, welches eine intensivere Bildbearbeitung ermöglicht - wenigstens habe ich das noch nicht gefunden.
Die Hero3+ hat keinen Sucher, man sieht (ohne Hilfsmittel) nicht, was man fotografiert. Um dies zu können, muss man sich ein entsprechendes Zubehör kaufen (Touchbildschirm), oder man benötigt ein Smartphone oder Tablet. Ich habe ein iPad und ein Android Phone (Samsung Galaxy 2) ausprobiert. Das Bild ist bei beiden Geräten verzögert. Beim iPhone sind es 1-2 Sekunden, beim meine Galaxy sind es ca. 5 Sekunden. Man muss den Umgang üben, damit man damit zurecht kommt.
Das mitgelieferte Zubehör ist sehr minimalistisch. Es gibt nicht einmal eine Schutzkappe für die Linse, nur ein USB-Kabel und ein paar Halterungen um Aufkleben, einen Winkeladaper und eine Schraube für die Halterungen und eine offene Rückseite für das Tauchgehäuse, damit der Ton eine Chance hat, das Mikro zu erreich
en). Unbedingt erforderlich ist ein micro-SD-Karte. Schutzkappen für das Tauchgehäuse und die Linse selber sind auch unumgänglich. Ein Stativadapter ist eventuell auch nützlich. Denn die Halterung (die im übrigen nur auf dem Tauchgehäuse vorhanden ist), passt nämlich nicht auf übliche Stative. Die Fernsteuerung habe ich mir zunächst verkniffen, weil man ja das Smartphone verwenden kann.
Ich habe mir die SD-Karte, eine Teleskopstange, die Schutzkappen, einen Stativadapter (z.B. für Gorillapod), zwei Zusatzakkus mit Ladegerät dafür und eine kleine Transporttasche gekauft und war dafür gkeich zusätzliche 135€ los. Das Originalzubehör ist ziemlich teuer, die Schutzkappen haben knapp 22€ gekostet. Es gibt auch Günstigere, leider war die Lieferzeiten lang und es war nicht ganz klar, ob sie für die Hero 3+ geeihgnet sind. Man muss das Zubehör sorgfältig aussuchen, weil Hero 3 und Hero 3+ in manchen Bereichen (z.B. die Linsen/Tauchgehäuse) nicht kompatibel sind. Für diese Zubehörpolitik gibt es die zwei Sterne Abzug!
Das Fotografieren mit der Kamera ist eigentlich recht einfach. Man "trifft" fast immer, weil der Bildbereich sehr groß ist und durch die große Schärfentiefe ist das Bild auch immer scharf. Es gibt die Möglichkeit auf "kopfüber" umzustellen, was sehr praktisch ist, wenn man die Kamera einmal umgekehrt aufhängen muss. Ich schätze sehr, dass man mit der Teleskopstange die Kamera in ungewöhnliche Positionen (sehr hoch, sehr tief oder z.B. vertikal von oben) bringen kann und so zu Bildern kommt, die einfach besonders sind. Es gehen Einzelaufnahmen, Bursts (viele einzelene Bilder in kurzer Zeit), Zeitrafferaufnahmen (also periodisch aufgenommene Bilder mit konstanten Zeitabstand) und filmaufnahmen. Der Burstmodus ist sehr praktisch, finde ich, wenn man den richtigen Moment erwischen möchte.
Insgesamt ist die Her0 3+ silver ein cooles Teil zum Spaßhaben, was aber selber ziemlich teuer ist (die Herstellkosten dürften bei ca. 50€ liegen <Edelwebcam+Tauchgehäuse+WiFi>) und noch einmal ein nicht unerhebliches Budget für wichtiges Zubehör erfordert.