Diablo 3: Reaper of Souls (Add-On) (PC/Mac)

Während Diablo 3 bei einigen Spielern für Frust sorgte, sieht das bei Reaper of Souls schon ganz anders aus. Denn der Seelenjäger übt eine solche Faszination aus, dass auch die Fachpresse überwiegend positiv über das neue Online-RPG urteilt. Das liegt zum einen daran, dass dem Auktionshaus ein jähes Ende bereitet wurde, da durch diesen die Spielbalance empfindlich gestört wurde. Aber das ist nicht der einzige Punkt, der auf positive Resonanz stieß.

Gamona (26.3.2014) findet, dass Reaper of Souls das ist, was Diablo 2012 hätte werden bzw. sein sollen. Es wurden Gameplay-Mechanismen überarbeitet und grobe Design-Fehler ausgemerzt. Zudem loben die Tester das neue Loot-System und den neuen Abenteuermodus, der eine hohe Langzeitmotivation verspricht. Allerdings ist der Spielumfang des Add-On, wie auch Digitale-Generation (27.3.2014) meint, mit seinen rund fünf Stunden ziemlich überschaubar. Doch angesichts der hervorragenden Kämpfe kann man diesen Aspekt durchaus gut verkraften.

Ziemlich enttäuscht zeigt sich Gamestar (28.3.2014) vom Story-Ende bei Reaper of Souls, das erzählerisch sehr schwach ist und in Form einer Trickfilmsequenz mehr Fragen aufwirft als Antworten gibt. Zu verkraften ist dies jedoch allemal, denn abgesehen davon zündet Diablo ein Feuerwerk an äußerst schicken Kampfeffekten, imponierenden Schauplätzen und einer großartigen Lichtstimmung. Unterstrichen wird das Ganze durch stimmungsvolle orchestrale Musik, die die düstere Stimmung noch weiter verstärkt.

In zwei Punkten werten die Tester der Computerbild Spiele (05/2014) das Diablo-Add-On jedoch ganz anders: Zum einen wird der Umfang des fünften Aktes gelobt, der neben neuen Monstern auch noch zahlreiche neue Loot-Objekte bietet. Zum anderen findet die CBS die neue Klasse des Kreuzritters als erfrischend, während die anderen Redaktionen eher die wenigen Neuerungen und die mangelnden Innovationen kritisieren. Auch das Paragon-Levelsystem kommt bei der Computerbild gut weg, wohingegen die Online-Redaktion der PC Games (25.3.2014) jenes als veraltet bezeichnet. Denn nur diejenigen, die wirklich lange spielen, werden die Verbesserungen ihres Charakters bemerken, während der Rest die Veränderungen als kaum spielentscheidend empfinden wird.

Insgesamt zeigt Reaper of Souls das, was sich viele Diablo-Fans und die Fachpresse mit dem Erscheinen von Diablo 3 gewünscht hätten. Das deutlich bessere Loot-System, mit dem sich schneller und effektiver bessere Gegenstände finden lassen, und die düstere und dichte Atmosphäre, die an Teil 2 erinnert, sind u.a. Punkte, die die Tester positiv stimmen. Zwar können nicht alle Verbesserungen und Änderungen einen durchdachten Eindruck vermitteln, wie das Paragon-Levelsystem oder die neue Klasse des Kreuzritters, dennoch stimmt der Gesamteindruck.