Neben der neuen Vorzeigekonsole PS4 Pro bringt Sony zum Weihnachtsgeschäft 2016 auch eine schlankere Variante des Standardmodells auf den Markt. Diese PlayStation 4 Slim möchte, wie es ihr Name andeutet, vor allem durch kompakte Maße gefallen. Doch es gibt noch weitere Gründe, die für einen Kauf dieses unter der Nummer CUH-2000 bekannten Modells sprechen.
Klein, aber mit Wiedererkennungswert
Zunächst einmal fällt das neue Design ins Auge. Das Sandwich-artige Gehäuse ist erkennbar an den Vorgänger angelehnt und wie bei diesem zweilagig. Zum Vergleich: Die Pro-Variante hebt sich durch ihre drei Lagen optisch ab und betont so ihre Höherwertigkeit. Auffällig sind die abgerundeten Kanten. Die um etwa 30 % auf nun 26,5 x 3,9 x 28,8 cm geschrumpfte Konsole wirkt so noch ein wenig kompakter als sie ohnehin schon ist. Das Gewicht wurde gegenüber dem Modell CUH-1200 um 16 % reduziert und beträgt nun 2,2 kg.
Größere Effizienz, aber nicht mehr CPU-Power
Was die Leistungsstärke angeht, hat sich nichts getan. Wie die Ur-PS4 kommt die Slim mit einer Vierkern-CPU der AMD-Jaguar-Architektur daher, die auf 2750 MHz taktet und rund 1,84 Teraflops leistet. Zum Vergleich: Die PS4 Pro bringt es auf stattliche 4,2 Teraflops. Der Prozessor wurde nun im 16-nm- statt im 28-nm-Verfahren gefertigt, was eine gesteigerte Effizienz nach sich zieht. Daraus resultiert ein laut Hersteller rund 28 % geringerer Stromverbrauch. Auch Betriebslautstärke und Erhitzung sollen spürbar geringer ausfallen als beim Vorgänger. Die Fachleute von eurogamer.com (09.09.2016) sehen insbesondere die reduzierte Geräuschkulisse als herausragendes Kaufargument im Vergleich zum Vorgänger. Zu guter Letzt wurde auch noch die Konnektivität gesteigert. Nicht nur, dass nun Bluetooth in der Version 4.0 unterstützt wird. Praxisrelevant dürfte vor allem sein, dass mit WLAN ac nun auch das 5-GHz-Band genutzt werden kann. Höhere Übertragungsraten sowie ein stabileres Netz sind daher zu erwarten.
Gehäuse und Controller mit Detailverbesserungen
Die PS4 Slim gibt es zunächst in Versionen mit 500 GB oder 1 TB Festplattenspeicher. Jener ist wie gehabt austauschbar, sollte er mal knapp werden. Die Zugänglichkeit der HDD wurde sogar verbessert, denn die Abdeckung auf Rückseite des Geräts ist etwas leichter erreichbar und nur durch eine Schraube verschlossen. Positiv zu vermerken ist außerdem, dass man Kritik am Gehäusedesign offenbar ernst genommen hat. Schließlich gibt es nun klassische Buttons statt einer fehleranfälligen Touch-Bedienung, und die Front-USB-Ports sind nun etwas weiter auseinander, sodass sie zugänglicher sind. Auch der DualShock-4-Controller hat eine leichte Überarbeitung erfahren. Er verfügt nun über ein transparentes Touchpad, welches die Lichtleiste durchscheinen lässt, sodass sie besser erkennbar ist. Die Gamepad-Buttons sind grau und heben sich besser vom Rest ab als beim ursprünglichen DualShock 4. Anspruchsvolle Zocker dürften sich außerdem freuen, dass nun auch die Datenübertragung via USB-Kabel möglich ist, was geringere Latenzen nach sich zieht.
Kaum offensichtliche Schwachpunkte
Nachteile der CUH-2000 sind kaum auszumachen. Im Grunde ist nur der wegrationalisierte optische Ausgang erwähnenswert – aber auch nur für Nutzer, die den Ton eben über einen solchen auf ihre Heimkinoanlage bringen wollen. Erwähnt werden sollte auch, dass die PS4 Slim, anders als das Pro-Modell, nicht den Standard HDMI 2.0a, sondern HDMI 1.4 unterstützt. In der Praxis bedeutet dies, dass die HDR-Wiedergabe wegen fehlender Bandbreite nicht in voller Bit-Tiefe möglich ist. Aber wer auf bestmögliche Grafik aus ist, sollte ohnehin eher zur rund 100 Euro teureren PS4 Pro greifen, da diese durch ihre größere Rechenleistung auch noch 4K-Gaming und Bildwiederholungsraten bis 60 fps ermöglicht.
PS4 Slim vs. Xbox One S
Nicht verschwiegen werden darf, dass es auch eine aufgefrischte Konkurrenzkonsole gibt, nämlich die Xbox One S von Microsoft. Auch diese stellt eine verkleinerte Auffrischung des Urmodells dar, hat aber überdies eine leicht verbesserte Leistung sowie ein 4K-taugliches Blu-ray-Laufwerk an Bord. Letzteres ist im Grunde das einzige, was der PS4 fehlt, übrigens auch der Pro-Version. Wer das Gerät allerdings eher als Gaming- statt als Multimediamaschine betrachtet, sollte die Kaufentscheidung vom Spieleangebot abhängig machen, insbesondere was die Exklusivtitel auf beiden Seiten angeht. Diese sind letztlich Geschmackssache, wenngleich Sony die breitere Auswahl vorzuweisen hat.
Fazit
Wer vor der Frage steht, ob er sich die „alte“ PS4 oder die Neuauflage Slim zulegen soll, findet kaum Argumente, die gegen das aktuelle Modell sprechen. Für Einsteiger in Sonys Videospielwelt handelt es sich aufgrund des moderaten Preises damit um eine klare Kaufempfehlung. Nur anspruchsvolle Gamer mit 4K-Heimkino-Ausstattung sollten lieber ein bisschen tiefer in die Tasche greifen und direkt zur leistungsstärkeren PS4 Pro greifen.