Während so gut wie jeder Hersteller von SSDs (Solid State Drives) mit Ausnahme von Intel inzwischen auf die sehr schnellen und etablierten SandForce-Controller setzt, kocht Samsung im Stillen seine eigene Suppe. Das kann man sich auch leisten, wenn man weltweit als größter Hersteller für SSDs da steht. Diese Eigenentwicklung im eigenen Haus wurde mit großer Spannung erwartet, da sich bei der Konkurrenz kaum noch etwas Neues tat.
Während Samsung bei den Vorgängermodellen ein wenig den Anschluss verpasst hatte, sollte es mit der neuen 830er Serie sehr innovativ zugehen. Die selbst entwickelten NAND-Flash-Bausteine der 20 nm-Klasse besitzen ein so genanntes Toggle-Interface, das sowohl Daten an der steigenden als auch an der fallenden Flanke des Signals übertragen kann. Dadurch entsteht ein Performance-Gewin von rund 10 Prozent beim zufälligen Lesen und rund 40 Prozent beim zufälligen Schreiben. Als wesentliche Neuerung steht jedoch der Controller von Samsung da. Mit der Leistung des Controllers und seiner Firmware steigt und fällt die Gesamt-Performance. Auch die von anderen Herstellern bekannten Kompatibilitätsprobleme zwischen NAND-Modulen und dem Controller sind bei Samsung nicht aufgetreten. Der MCX-Controller basiert auf einer ARM-CPU mit drei physikalischen Kernen, die von einem 256 MByte großen Cache unterstützt werden. Ob der Einsatz eines Caches sinnvoll ist, bleibt dahingestellt, denn SandForce hat bereits nachgewiesen, dass die Performance ohne Cache nicht leidet – man verringert jedoch die Gefahr des eklatanten Datenverlustes, falls während eines Schreibprozesses die Stromversorgung ausfallen sollte.
Dass die volle Leistung der neuen 830 SSDs erst na einem SATA3-Controller mit 6 Gbps entfaltet wird ist wohl offensichtlich. Ebenfalls spielt die Gesamtkapazität der SSD eine entscheidende Rolle bei der Schreib-Performance. Beim sequenziellem Lesen hingegen sind alle Version gleich flott – nämlich 520 MByte/s am SATA3- und 270 MByte/s am SATA2-Controller. Bei der Schreibleistung ist der Unterschied nicht so deutlich: mit 320 bis 400 MByte/s am SATA3-Controller punkten die drei großen Modelle, lediglich die 64 GByte Platte hinkt mit 160 MByte/s hinterher. Am langsameren Controller sind der Schreibwert bei den drei großen Modellen auf 270 MByte/s.
Das Preis-Leistungsverhältnis der 830 Series ist durchaus akzeptabel, wenn für eine 512 GByte SSD rund 540 Euro verlangt werden und eine 256 GByte Platte noch 340 Euro kostet.
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- Erschienen: 02.12.2011 | Ausgabe: 1/2012
- Details zum Test
„gut“ (2,13)
Preis/Leistung: „sehr günstig“, „Preis-Leistungs-Sieger“
Geschwindigkeit (70%): 2,18;
Ausstattung (15%): 1,33;
Umwelt und Gesundheit (10%): 3,37;
Service (5%): 1,50.